Kampagne wirbt für mehr Verständnis unter den Verkehrsteilnehmenden
DARMSTADT – Mit der Kampagne ‚Miteinanderzone‘ will die Wissenschaftsstadt Darmstadt gemeinsam mit dem Darmstadt Citymarketing e.V. für mehr Verständnis unter den Radfahrenden und zu Fußgehenden werben. Mit eingebunden sind der Fachverband Fuß e.V., der ökologische Verkehrsclub VCD Darmstadt-Dieburg e.V. und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Darmstadt-Dieburg.
Während der zweiwöchigen Kampagne in Darmstadt sollen Plakate und Flyer für mehr Verständnis der Verkehrsteilnehmenden untereinander sorgen. Die Flyer enthalten auch eine Karte, der sich entnehmen lässt, welche Straßen nur in eine Richtung befahren werden dürfen und wo das Rad geschoben werden muss. Am 24. September wurde die Kampagne in der Darmstädter Innenstadt vorgestellt.
Oberbürgermeister Jochen Partsch: „Mit zunehmendem Umweltbewusstsein und nicht zuletzt wegen der hohen Benzinpreise wird das Rad zu einem immer wichtigeren Fortbewegungsmittel gerade im Nahverkehr. Deshalb soll die Fußgängerzone auch weiterhin für Radfahrende frei sein, allerdings müssen zum Schutz der zu Fußgehenden Regeln eingehalten und das Verständnis der verschiedenen Nutzenden füreinander muss besser werden. Dazu und zu einer größeren Rücksichtnahme soll die Kampagne beitragen.“
„Wir begrüßen […], dass auch Radfahrende die autofreien Straßen in der Innenstadt nutzen können.“
Mobilitätsdezernent Michael Kolmer: „Wir starten jetzt den ersten Teil der Kampagne für zu Fußgehende und Radfahrende. In einem zweiten Schritt sollen dann Lieferanten und Anliegerinnen und Anlieger mit Ausnahmegenehmigungen sensibilisiert werden. Ich bin sicher, dass die Kampagne zu einem guten Miteinander aller Nutzenden der Fußgängerzone beitragen wird.“
Anke Jansen, Citymanagerin des Vereins Darmstadt Citymarketing: „Während der Hochzeit der Covid-Pandemie war die City teilweise wie ausgestorben – mit den zugenommenen Frequenzen ist auch das Einhalten der Regeln wieder wichtiger. Geschäftsinhaberinnen und Geschäftsinhaber sowie Kundinnen und Kunden wünschen sich ein besseres Miteinander.“
Klaus Görgen, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Darmstadt-Dieburg: „Wir begrüßen ausdrücklich, dass auch Radfahrende die autofreien Straßen in der Innenstadt nutzen können. Klar, dass es Regeln geben muss, die dem Schutz der Passanten und Radfahrenden gleichermaßen dienen. Für die Radlerinnen und Radler, die eigentlich gar nicht in die Fußgängerzone wollen, wünschen wir uns zeitnah eine sicher zu befahrende durchgängige West-Ost bzw. Nord-Süd-Verbindung. Das würde Konflikte in der Fußgängerzone vermeiden helfen.“
Die Chance für ein besseres Miteinander
Mit eingebunden sind in die Kampagne auch der Fachverband Fuß e.V. und der ökologische Verkehrsclub VCD Darmstadt-Dieburg e.V., der sich für umweltschonende, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Wolfgang Lohnes von der Ortsgruppe des Fachverbands Fußverkehr Deutschland (Fuß e.V.) sieht in der Kampagne eine Chance für ein besseres Miteinander: „Wenn sich alle an die Regeln halten gibt es keine Probleme zwischen zu Fußgehenden, Radfahrenden und Lieferverkehr. Gehen als wichtigster Baustein nachhaltiger Mobilität kann ja nicht isoliert betrachtet werden. Deshalb müssen wir gemeinsam mit allen Verkehrsteilnehmenden zu guten Lösungen kommen.“
Jörn Strüber, stellvertretender Vorsitzender des VCD, ergänzt: „Kfz-Nutzenden steht exklusiv der City-Tunnel zur Verfügung, während in der Fußgängerzone Menschen zu Fuß, auf dem Rad und vereinzelt selbst im Auto aufeinandertreffen. Radfahren ist gesund und nachhaltig. Die rücksichtsvolle Nutzung der Fußgängerzone ermöglicht es Radfahrenden ohne große Umwege Ziele in der Stadt zu erreichen. Achtsamkeit versteht sich dabei für uns von selbst.“
Der Begriff der „Miteinanderzone“ stammt ursprünglich aus Aschaffenburg. Hier wurde 2012 die Fußgängerzone erstmalig für den Radverkehr freigegeben. Die Kampagne beschränkte sich auf das bessere Miteinander von zu Fußgehenden und Radfahrenden. In Darmstadt soll ein besseres Miteinander unter allen Verkehrsteilnehmenden in der City erreicht werden.
Hintergrund
Die meisten Bereiche der Darmstädter Fußgängerzone sind auch für Radfahrende frei gegeben – allerdings unter Einhaltung bestimmter Regeln. So dürfen diese – ebenso wie Lieferfahrzeuge – maximal Schritttempo fahren. Einige Straßen sind von Radfahrenden nur außerhalb der Geschäftszeiten oder in eine Richtung befahrbar. In erster Linie soll die Fußgängerzone zum Einkaufen und Flanieren einladen.
(PS)