Vegetationswände auf der Georg-Schüler-Anlage

Die Arbeiten Foto wurden von einer beauftragten Fachfirma erledigt. Foto: Stadt Griesheim

Grünes Zimmer: Wände erhalten Bambusgerüste und Platanen

GRIESHEIM – Damit sich das „Grüne Zimmer“ auf der Georg-Schüler-Anlage bald voll
entfalten und präsentieren kann, hat die von der Stadt Griesheim beauftragte
Fachfirma „HELIX“ in dieser Woche in die Pflanzbeete vor den derzeit grünen
Vegetationswänden Platanen gepflanzt und Bambusgerüste an den Wänden
angebracht. Die Platanen sollen an den Bambusstangen emporwachsen und
sich als „grünes Dach“ entwickeln, sodass sie in den heißen Sommermonaten
den verweilenden Bürgerinnen und Bürgern vor Ort Schatten spenden
können.

Die städtische Projektleiterin, Diana Richter, erläutert die Hintergründe der
Platzanordnung: „Die Stellung der Vegetationswände wurde architektonisch
geplant und begleitet. Bei der Anordnung der Wände sind vor allem die
besonderen Gegebenheiten der Georg-Schüler-Anlage mit einbezogen
worden. Dazu zählen etwa die parallel verlaufende und von Verkehr stark
frequentierte Wilhelm-Leuschner-Straße, das Straßenbahngleis sowie einige
unterirdisch verlaufende Versorgungsleitungen. Durch diese Umstände ist
entschieden worden, dass dort nicht nur eine reine Begrünung sondern
gleichzeitig auch eine Lärmschutzwirkung sowie eine Beschattung entstehen
soll.“

Von der Geranie bis zum Lavendel

Im November 2023 wurden die Vegetationswände des „Grünen Zimmers“
bereits aus einzeln bepflanzten Drahtkörben mit System und in einem
bestimmten Muster zusammengesetzt. Die farbenfrohen Blüten der im
Frühjahr treibenden Pflanzen sowie deren Reihenfolge wurden ebenfalls
aufeinander abgestimmt – von der Geranie bis zum Lavendel. Die
kontinuierliche Wasserversorgung der Vegetationswände erfolgt digital per
Tröpfchenbewässerung. Über ein spezielles Fernsteuerungssystem und
entsprechende Sensorik kann auf die Umgebungstemperatur und -feuchtigkeit
individuell reagiert werden. Auch benötigter Dünger wird automatisch der
Bewässerung zugesetzt.
Die zum „Grünen Zimmer“ zählenden und vor Ort freistehenden Mooswände
sind aufgrund der anhaltenden Witterungsverhältnisse weiterhin ohne
Moosplatten aufgebaut. Diese befinden sich im Gewächshaus und sollen mit
steigenden Temperaturen in den nächsten Wochen angeliefert sowie in die
Wandgestelle eingehängt werden. Die Mooswände können künftig
verschmutzte Luft absorbieren und schädliche Inhaltsstoffe in Biomasse sowie
frische Luft umwandeln.

Wichtiger Beitrag für den Klimaschutz

„Natürlich kann man die multifunktionalen Vegetationswände mit einer
Ausdehnung von knapp 40 Zentimetern Breite nicht mit einer einhundert Jahre
alten Baumreihe oder einer Betonlärmschutzwand vergleichen. Die Stadt
Griesheim leistet aber mit der Umsetzung dieser beiden nachhaltigen Projekte
vor allem einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz“, sagt Richter.
In den kommenden Wochen wird sich auch die Aufenthalts- und
Verweilqualität für Besucherinnen und Besucher des „Grünen Zimmers“ weiter
steigern, wenn der städtische Bauhof die aufgearbeiteten Sitzbänke sowie
eine seniorengerechte und barrierefreie Sitzmöglichkeit auf dem Platz
installiert. Auch der verbliebene bereits bepflanzte Betonkübel erhält noch
eine Beplankung aus Holz für eine bessere Sitzqualität.

WISSENSWERTES
Bei den Vegetationswänden handelt es sich um das erste von insgesamt drei
Paketen des Landesförderprogramms „Zukunft Innenstadt“, welches nun fertig
gestellt wurde. Insgesamt erhält die Stadt Griesheim aus dem hessischen
Landesprogramm eine finanzielle Förderung von 300.000 Euro für nachhaltige
Entwicklungsprojekte im Stadtzentrum, zu denen das „Grüne Zimmer“ und die
Mooswände als Feinstaubfilter zählen.

Ps

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