Stahl in Bewegung

Kunst im Dialog am Griesheimer Anger mit Georg-Friedrich Wolf. Foto: Marcel Rauschkolb

Kunst im Dialog am Griesheimer Anger

GRIESHEIM – „Stahl muss sein.“ Das betont der Stahlbildhauer Georg-Friedrich Wolf
und unterstreicht so seine tiefe Hingabe für das Material.

Der Darmstädter verschmilzt in seinen Skulpturen meisterhaftes Handwerk
mit künstlerischer Vision, dabei verleiht er dem Stahl eine unerwartete
Flexibilität und formt ihn zu faszinierenden Meisterwerken.
„Die Auseinandersetzung mit dem Stahl ist ein zentraler Bestandteil
meiner künstlerischen Arbeit. Wenn ich eine Skulptur gestalte, ist die
Wahl zwischen einer rostigen oder hochglanzpolierten Oberfläche
keine ästhetische, sondern eine inhaltliche Entscheidung.“ In seinen
Skulpturen spiegeln sich die Gegensätze von Fortschritt und Scheitern
sowie die komplexe Beziehung des Menschen zur Natur und dem
Universum wider. Wolf ist seit Jahrzehnten mit der Verarbeitung von
Stahl vertraut und beherrscht eine Vielzahl von Techniken, wie den
Einsatz von Schweißbrennern, Hydraulikpressen und Laserschneidern.
Wenn er an seinen Skulpturen arbeitet, investiert er nicht nur sein
handwerkliches Können, sondern auch seinen vollen physischen
Einsatz; er lebt förmlich seine Kunst.
Seit über fünf Jahren befindet sich nun mit der Halle 109 die
Wirkungsstätte des Stahlbildhauers auf dem ehemaligen
Schenkgelände im historischen Industriegebiet Darmstadts. Hier hat er
Raum, um seine Visionen umzusetzen oder mit Interessierten und
Begeisterten in den Dialog zu treten. Wolf sucht stets den Austausch zu
seinem Publikum und gewährt gerne Einblicke in den kreativen Prozess
hinter seinen faszinierenden Skulpturen. „Es ist wichtig für mich, dass
meine Kunst eine Verbindung zu den Menschen herstellt“, sagt er.
„Dialog ist daher für mich von zentraler Bedeutung.“
Nun bietet sich die Gelegenheit, den Stahlbildhauer bei der
Kunstperformance vom 14. bis 17. Mai am Griesheimer Anger bei
der Entstehung eines einzigartigen Kunstwerks live zu erleben.

Aus alten Stahlträgern der ehemaligen Flugplatz-Gebäude wird er eine
Skulptur erschaffen. „Das ist für mich ein Ausflug in ein Abenteuer, das
sich von meiner normalen Arbeit ziemlich unterscheidet.“ In vier Tagen
wird der Künstler mit dem übriggebliebenen Schrott arbeiten und
„Etwas“ entstehen lassen. „Vielleicht wird es eine große Skulptur,
vielleicht werden es mehrere Kunstwerke, das Material wird mich
inspirieren“, so Wolf.
Die Performance läuft vom 14. bis 17. Mai 2024, täglich geöffnet
zwischen 17:00 und 19:00 Uhr und endet mit einer Vernissage bei
einem Umtrunk am Sonntag, 19. Mai 2024, von 11:00 bis 13:00 Uhr,
bei der das fertige Kunstwerk präsentiert wird. Der Eintritt ist
kostenfrei. Der Zugang zum Gelände erfolgt über das Tor am südlichen
Ende der Flughafenstraße.
„Das ist eine unglaublich schöne Geschichte und wir freuen uns sehr,
dass wir das in unser Gesamtprojekt einbinden können“, findet der
SEGG-Projektverantwortliche Erich Varnhagen. „Für die zukünftigen
Anwohner und die Besucher des Griesheimer Angers werden die
Skulpturen eine echte Bereicherung als kultureller und künstlerischer
Höhepunkt.“

Ps

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