Vertragsunterzeichnung mit der Deutschen Telekom
Kreis Groß-Gerau – Die Fördermittel von Bund und Land für den Breitbandausbau im Kreis Groß-Gerau sind seit November komplett – nun folgte der nächste Schritt: die Vertragsunterzeichnung mit der Deutschen Telekom. Erster Kreisbeigeordneter Walter Astheimer und Fuat Dalar – Leiter Außendienst bei der Telekom, Infrastrukturvertrieb Region Mitte – setzten ihre Unterschriften am 16. Dezember 2019 unter das Papier. Den Vertragsabschluss von Kreisseite vorbereitet hatte Thomas Schmitt, Breitbandkoordinator des Kreises Groß-Gerau.
Rechtlich kommt der Vertrag erst mit der Gegenzeichnung in Bonn zustande. Dann beginnt auch die Ausbaufrist. Innerhalb von 18 Monaten, bis Mitte 2021, sollen alle Schulen im Kreis über einen Glasfaseranschluss verfügen; 44 Schulen werden im Rahmen des Projekts neu angeschlossen. „Zusätzlich erhalten rund 800 bisher unterversorgte Haushalte und Unternehmen schnelle Internetanschlüsse“, sagte Walter Astheimer während der Zusammenkunft zur Vertragsunterzeichnung erfreut. Dies soll innerhalb von 36 Monaten, bis Ende 2022, geschehen. Zu den bislang unterversorgten Gebieten, die sich über den gesamten Kreis verteilen, zählen zum Beispiel Kornsand, Mönchbruch, aber auch einzelne Standorte in Gewerbegebieten. In das Ausbauprojekt werden rund 6,3 Millionen Euro investiert, wovon der Kreis einen Eigenanteil von 630.000 Euro trägt.
Fuat Dalar sprach von einem ambitionierten Plan. Er schilderte, was in den kommenden Monaten ansteht: zunächst die Planungsphase, wozu das Einholen der Genehmigungen für den Tiefbau gehört. Dann beginnt der Tiefbau auf 42 Kilometern Länge. Weil auch bereits vorhandene Leerrohre benutzt werden können, beläuft sich die Strecke mit neuen Glasfaserleitungen insgesamt sogar auf rund 90 Kilometer. Außerdem werden 44 neue Multifunktionsgehäuse aufgestellt.
Die Telekom investiert in die Zukunft, so Fuat Dalar. „Wir werden auf jeden Fall bauen.“ Es gibt aber keinen Anschlusszwang für die Anlieger, versicherte Walter Astheimer.
Die technischen Voraussetzungen für modernen Unterricht an den Kreis-Schulen werden durch die Anbindung ans schnelle Internet noch besser als bisher. Dass sie dann auch sinnvoll genutzt werden, dafür müssen Schulen und Kreis mithilfe des Digitalpakts, von Medienentwicklungsplänen und Lehrplänen sorgen, sagte IT-Leiter Markus Happel von der Kreisverwaltung.
Mit dem jetzt Erreichten gibt sich der Kreis Groß-Gerau allerdings nicht zufrieden. „Das mittelfristige Ziel muss eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaseranschlüssen sein. Daher engagiert sich der Kreis Groß-Gerau darüber hinaus im Projekt Gigabitregion FrankfurtRheinMain“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete. Unter der Regie des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain haben sich dabei neun Landkreise und die drei Städte Wiesbaden, Frankfurt und Offenbach zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie erreichen, dass bis zum Jahr 2025 einhundert Prozent der Industrie- und Dienstleistungsunternehmen sowie des Gewerbes in FrankfurtRheinMain einen glasfaserbasierten gigabitfähigen Internetzugang erhalten. Darüber hinaus sollen bis 2025 50 Prozent und bis zum Jahr 2030 90 Prozent der Haushalte in FrankfurtRheinMain Zugang zu einem ebensolchen Internetzugang haben.
Der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer wird den Kreis Groß-Gerau im Steuerungskreis des Projekts vertreten. Breitbandkoordinator Thomas Schmitt wird sich für die Interessen des Kreises und seiner Kommunen in den im Februar startenden Arbeitskreisen einsetzen.
ggr
BU:
Vertragsunterzeichnung für den Breitbandausbau: Breitbandkoordinator Thomas Schmitt, Erster Kreisbeigeordneter Walter Astheimer und Außendienstleiter Fuat Dalar von der Deutschen Telekom (von links) kamen dazu im Groß-Gerauer Landratsamt zusammen. Foto: Kreisverwaltung