Ralph Baumgärtel steht neu gebildetem Naturschutzbeirat vor

Der neue Naturschutzbeirat: Das Bild zeigt (von links): Walter Astheimer, Erster Kreisbeigeordneter; Gabriel Siebert und Elke Grimm (Untere Naturschutzbehörde Kreis Groß-Gerau); Wolfgang Hedderich, Trebur (Landesjagdverband Hessen); Friedel Simon, Mörfelden-Walldorf (Verband Hessischer Sportfischer); Mario Ricker, Mörfelden-Walldorf (Verband Hessischer Sportfischer); Dr. Egbert Korte, Riedstadt (vom Kreisausschuss direkt aufgrund der Orts- und Sachkunde berufen); Patrick Fülling, Riedstadt (Landesjagdverband); Christian Kehrenberg, Stockstadt am Rhein (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald); Thomas Langenberg, Riedstadt (HGON); Natascha Schütze, Riedstadt (HGON); Ingmar Stelzig, Trebur (NABU); Johannes Kilian, Groß-Gerau (vom Kreisausschuss direkt aufgrund der Orts- und Sachkunde berufen); Ralph Baumgärtel, Stockstadt am Rhein (vom Kreisausschuss direkt aufgrund der Orts- und Sachkunde berufen); Reinhard Seiler, Nauheim (BUND); Frank Gröhl, Riedstadt (NABU); Thomas Arnold, Nauheim (Deutsche Gebirgs- und Wandervereine Landesverband Hessen); Wolfgang Patczowsky, Ginsheim-Gustavsburg, (vom Kreisausschuss direkt aufgrund der Orts- und Sachkunde berufen); Henner Gonnermann, Marburg-Wehrshausen, (vom Kreisausschuss direkt aufgrund der Orts- und Sachkunde berufen); Alexander Kamenicky, Büttelborn (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald). Nicht auf dem Bild: Heinz Günther Galley, Gernsheim (Deutsche Gebirgs- und Wandervereine Landesverband Hessen); Herbert Debus, Mörfelden-Walldorf (BUND). Foto: Kreisverwaltung

Für Flora und Fauna im Einsatz

KREIS GROSS-GERAU – Ob Artenschutz, Erhalt des Waldes, Entnahme von Grundwasser oder die Planung von Bauvorhaben: Der Naturschutzbeirat des Kreises berät seit 1981 die Politik und die Verwaltung des Kreises Groß-Gerau in grundsätzlichen Fragen des Naturschutzes. Das Gremium hat nun für die zehnte Amtsperiode in seiner konstituierenden Sitzung im Landratsamt Groß-Gerau Ralph Baumgärtel zum neuen Vorsitzenden gewählt. Stellvertreter sind Patrick Fülling und Ingmar Stelzig.

Einen Naturschutzbeirat gibt es bei allen unteren und der obersten Naturschutzbehörde. Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Groß-Gerau (UNB) arbeitet seit fast 40 Jahren mit einem entsprechenden Beirat zusammen. Ihre Aufgabe: Die Mitglieder beraten und unterstützen die Behörde in allen Naturschutzfragen. „Obwohl die Mitwirkungsbefugnisse des Naturschutzbeirats im Vergleich zu früher stark eingeschränkt wurden, hat der Kreis Groß-Gerau immer auf eine breite Beteiligung und Abstimmung geachtet“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer. Es habe nie eine Politik der Ausgrenzung geherrscht, jederzeit sei der konstruktive Austausch und die Beteiligung gesucht worden.

Der Kreisbeigeordnete und die UNB-Leiterin Elke Grimm verabschiedeten zudem die ausscheidenden Mitglieder der 9. Amtsperiode mit Stefanie Stüber (NABU) an der Spitze. Stüber war dem Naturschutzbeirat in den vergangenen zwei Perioden als Vorsitzende vorgestanden. „Besonderen Dank gilt allen Beiratsmitgliedern für deren Bereitschaft, in einem naturkundlich spannenden Landkreis mit bedeutenden Naturschutzgebieten und einer europaweit bedeutsamen Artenvielfalt ehrenamtlich im Bereich Naturschutz ihr Fachwissen, ihre Zeit, ihre Erkenntnisse und ihre Arbeitskraft einzubringen“, sagte Astheimer. Verabschiedet wurden mit Heinz Arndt (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz, HGON) und Herbert Zettl (vom Kreisausschuss direkt aufgrund seiner Orts- und Sachkenntnis berufen) auch zwei Personen, die bereits seit Anfang an, seit 1981, in dem Gremium mitwirken.

Der Naturschutzbeirat wird seit 2010 für fünf Jahre gewählt (vorher vier Jahre) und setzt sich derzeit aus sieben Vertreterinnen und Vertretern der anerkannten Naturschutzverbände (plus jeweilige Stellvertretung) sowie fünf Personen zusammen, die von der UNB aufgrund ihrer Orts- und Sachkunde direkt berufen werden. „Wir freuen uns, dass wir im Beirat auf den geballten Sachverstand in Sachen Naturschutz zurückgreifen können“, sagte Astheimer. Die im Naturschutz ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer leisteten einen wertvollen Beitrag zu deren Erhalt und Pflege. „Wenn es auf den Gebieten des Naturschutzes irgendwo brennt, wenn Fragen da sind, sind Verwaltung und Politik jederzeit ansprechbar“, so Astheimer. „Ich wünsche mir, dass sich die Beiratsmitglieder auch künftig kritisch an uns wenden. Wir werden uns um Lösungen bemühen.“

Der Kreis setze die enge Zusammenarbeit auch in den kommenden Jahren in konstruktiver Atmosphäre fort. Verbesserungsvorschläge, Kritik, aber auch Lob seien immer willkommen, so der Kreisbeigeordne. Mit Handschlag erhielten die neuen Mitglieder des Beirats die Urkunde – ein formaler Akt. Denn für die Zeit der Berufung verpflichten sich die Mitglieder „zur gewissenhaften und unparteiischen Tätigkeit und zur Verschwiegenheit nach §83 Hessisches Verwaltungsverfahrensgesetz“.

An Arbeit wird es dabei nicht fehlen: In den vergangenen Jahren engagierte sich der Naturschutzbeirat zum Beispiel an Projekten wie der Optimierung der Deichmahd mit dem Ziel, die Artenvielfalt zu erhalten, der Renaturierung des ehemaligen Fischereigeländes „Tümmler“ in Riedstadt, der Entwicklung der Zuckerteiche in Groß-Gerau oder der Gründung eines Landschaftspflegeverbands. Auf der Agenda standen die Überprüfung der Ausgleichsflächen im Kreis Groß-Gerau, die Mitwirkung an der Umsetzung der Hessischen Biodiversitätsstrategie sowie die Unterstützung der verschiedenen Artenhilfskonzepte für Offenlandarten, wie Kiebitz, Grauammer und Haubenlerche, Wechsel-, Kreuz – und Knoblauchskröte, Hamster und Gänse.

Bei den Themen handelt es sich um „dicke Bretter“, die nicht mit einer Sitzung abgeschlossen sind. Ausdauer, aktuelle Beobachtungserkenntnisse und stetiger Austausch mit den Verantwortlichen sind hier gefragt. Auch die weitere Entwicklung des Flughafens Frankfurt und die Auswirkungen zum Beispiel des Baus des Terminals 3 werden das Gremium weiter beschäftigen. Das IKZ-Projekt mit der geplanten Gründung des Landschaftspflegeverbands (Mitte März soll der Kreistag darüber entscheiden) oder die umstrittene Ausweitung der Siedlungs- und Logistikflächen im Kreis im Rahmen des Regionalen Entwicklungskonzepts werden weiter Thema bleiben: „Wir werden weiter dafür arbeiten, dass der Kreis nicht nur für Gewerbe, sondern im Einklang mit der Natur auch als Ziel für Erholungssuchende und die hier lebenden Menschen attraktiv bleibt“, sagte Astheimer.

ggr

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein