Der Innenverteidiger des SV Darmstadt 98 im Interview
Er ist einer der Shooting-Stars der vergangenen Wochen beim SV Darmstadt 98: Patric Pfeiffer überzeugt mit konstant guten Leistungen in der Innenverteidigung. In einem Interview des Online-Magazins Lilienblog spricht der 22 Jahre alte Innenverteidiger unter anderem über die Gründe für seine Leistungsexplosion.
Patric, wie hast Du persönlich die vergangenen Wochen erlebt? Musst Du Dir manchmal die Augen reiben, wie gut es bei Dir und bei der Mannschaft läuft?
Mich freut es natürlich sehr, dass wir mannschaftlich so erfolgreich sind und ich auch meinen Teil dazu beisteuern darf. Im Profi-Bereich war ich es bislang nicht gewohnt, so viel und regelmäßig Spielzeit zu erhalten, deswegen weiß ich die aktuelle Situation zu schätzen. Gleichzeitig ist sie aber auch Anreiz für mich, weiter Gas zu geben und meine Leistung bestätigen zu wollen.
Wenn Dir jemand zu Saisonbeginn gesagt hätte, Ihr steht nach der Hinrunde auf Rang zwei – was hättest Du dem gesagt?
Aufgrund des schwierigen corona-bedingten Saisonbeginns hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir nach der Hinrunde 32 Punkte haben würden. Aber die Punktausbeute ist auch Resultat der harten Arbeit, die wir tagtäglich investieren. Ich glaube, dass uns auch unsere mannschaftliche Reaktion auf die ersten drei verlorenen Pflichtspiele geholfen hat. Wir haben nicht gezweifelt, sondern sind als Team noch enger zusammengerückt.
Spieler des Spieltags für die “kicker”-Redaktion, die Wahl zum Lilien-Spieler des Spieltags beim Lilienblog, ein dickes Lob vom Trainer, der sagt, dass Dir alle Türen offen stehen, wenn Du noch ein bisschen torgefährlicher wirst – wie gehst Du damit um?
Es ist auf jeden Fall eine schöne Anerkennung. Das zeigt, dass sich durch harte Arbeit Resultate einstellen. Aber wie vorhin bereits gesagt, ist es für mich eher Ansporn dranzubleiben. Ich weiß, dass es noch einige Dinge gibt, an denen ich arbeiten muss.
Du hast nochmals einen ziemlichen Leistungssprung gemacht – was sind die Gründe dafür?
Ich habe mir viele Video-Szenen aus den letzten Saisons angeschaut, in denen ich Situationen nicht optimal gelöst habe. Ich bin dem Trainerteam und dem Staff sehr dankbar, dass sie mir diese Sequenzen erstellen und auch persönlich mit mir sprechen, wo ich mich verbessern kann. Der Trainer zum Beispiel nimmt mich oft nach Einheiten noch mal zur Seite, um mir mitzugeben, was ihm aufgefallen ist. Außerdem habe ich meine Ernährung umgestellt und arbeite abseits der Trainingseinheiten noch mehr an mir. Sei es an freien Tagen auf dem Platz, wo Franky (Ronstadt) und Braydon (Manu) mir Flanken schlagen, oder im Gym, wo ich vor allem viel für meinen Rumpf mache.
Woran lag es aus Deiner Sicht, dass Du es in Hamburg damals nicht “richtig” zu den Profis geschafft hast? Hast Du selber etwas bei Dir geändert? Mentalität? Fokussierung? Oder etwas Sportliches?
Aufgrund der vielen Trainerwechsel war es oftmals schwierig zu wissen, wo genau man steht. Außerdem gab es damals große Konkurrenz auf meiner Position. Aber klar, als Mensch entwickelt man sich mit den Jahren weiter. Ich bin als 19-Jähriger nach Darmstadt gekommen, mittlerweile bin ich 22. Diese drei Jahre haben mir in meiner Entwicklung geholfen. Trotzdem weiß ich, dass ich noch ein junger Spieler bin, der noch viel lernen kann. Deshalb versuche ich auch weiter alles aufzusaugen. Es ist beispielsweise total hilfreich für mich, einen so erfahrenen Spieler wie Lasse Sobiech auf meiner Position zu haben. Er gibt mir vor Spielen oft Tipps, wie sich die gegnerischen Stürmer bewegen und worauf ich achten muss. Vom guten Teamspirit und dass sich jeder alles gönnt, profitieren alle im Kader.
Was sind Deine Ziele für die Rückrunde? Persönlich? Mit dem Team?
Wir wollen bei unseren Leistungen daran anknüpfen, wo wir in der Hinrunde aufgehört haben. Unverändert in jedem Spiel 100 Prozent geben und hart arbeiten. Persönlich möchte ich natürlich weiter konstant spielen und noch besser bei den offensiven Standards werden.
Von Stephan Köhnlein