Dem Bundestag wurden bisher keine Streichlisten vorgelegt
DARMSTADT – Die jüngsten Ankündigungen über einen möglichen Stopp bei Neu- und Ausbauprojekten der Deutschen Bahn haben in der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der gesamten Region Südhessen für Unruhe gesorgt.
Oberbürgermeister Hanno Benz äußert seine Besorgnis über die Auswirkungen dieser Entscheidung auf die geplante Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim und fordert die Deutsche Bahn auf, umgehend Klarheit zu schaffen.
„Ein Stopp der Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim wäre nicht nur für die Wissenschaftsstadt Darmstadt, sondern für die gesamte Region Südhessen eine fatale Nachricht. Seit über 30 Jahren arbeiten wir an diesem Projekt. Ein Stopp würde alle bisherigen Planungen und Kompromisse, für die die Region so hart gekämpft hat, hinfällig machen“, sagt Oberbürgermeister Hanno Benz.
In einem Schreiben an die Deutsche Bahn fordert der Darmstädter Oberbürgermeister Klarheit und betont die Bedeutung der ICE-Neubaustrecke für die gesamte Region: „Ohne die Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim entsteht eine Lücke in der Infrastruktur, die zwei wirtschaftsstarke Metropolregionen verbindet. Es besteht die Gefahr, dass die gesamte Region abgehängt wird. Eine gute Verkehrsinfrastruktur, insbesondere im Schienenfernverkehr, ist von großer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung, die Attraktivität für Unternehmen und Fachkräfte sowie für den Tourismus. Daher ist es unerlässlich, in die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur zu investieren, um die Region zu stärken und zu fördern.“
Besonders irritiert zeigt sich der Oberbürgermeister darüber, dass dem Bundestag bisher keine Streichlisten vorgelegt wurden. Im Gegenteil, erst in der vergangenen Woche wurde dort eine Erhöhung der Mittel für die Schiene beschlossen.
OB Benz betont weiter: „Die Deutsche Bahn kann nicht eigenmächtig Entscheidungen von solch großer Tragweite treffen. Südhessen konkurriert mit anderen Regionen, die über eine bessere Verkehrsanbindung verfügen. Die Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim ist nicht nur für eine effiziente und nachhaltige Mobilität unerlässlich, sondern auch für die Entwicklungsmöglichkeiten und das wirtschaftliche Wachstum der Region. Entscheidungen über Schienenprojekte dieser Größenordnung können nicht ohne Beteiligung des Bundestags geplant werden. Ich appelliere an die regionalen Bundestagsabgeordneten, sich in Berlin weiterhin für die Umsetzung dieses wichtigen Infrastrukturprojekts einzusetzen.“
(PS)