Infokampagne „Vogelschutz im Griesheimer Bruch“ gestartet
GRIESHEIM – Die Stadt Griesheim hat im Rahmen des Natur- & Artenschutzes gemeinsam mit dem Griesheimer Angelsportverein (ASV 62 Griesheim e.V.), dem Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) und dem Verband Hessischer Fischer e.V. die Infokampagne „Vogelschutz im Griesheimer Bruch“ erarbeitet.
Ziel ist es, Besucher*innen unter anderem für das EU-Vogelschutzgebiet „Hessische Altneckarschlingen“, in dessen Areal auch das Gelände des Angelsportvereins liegt, zu sensibilisieren und auf die seltenen, dort lebenden Vogelarten aufmerksam zu machen. Die Projektbeteiligten haben sich am Mittwoch (24. Mai) gemeinsam mit Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl an den Anglerteichen getroffen und die neuen Infotafeln eingeweiht.
„Neben dem wichtigen Klimaschutz müssen wir uns als Gesellschaft auch deutlich für den Erhalt der biologischen Vielfalt und den Artenschutz in den natürlichen Lebensräumen, wie dem Naturschutzgebiet ‚Griesheimer Bruch‘ einsetzen. Die vielen Pflanzen, Insekten und Tiere sind unverzichtbare Ökosystembausteine, die auch unsere Existenz sichern. Die Stadt Griesheim engagiert sich daher für den Erhalt unseres Naturerbes nachdrücklich. Ein wichtiger Schritt ist dabei auch, die Bevölkerung über diesen Schatz der Natur zu informieren“, betont Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl.
Der Artenreichtum rund um die Fischteiche des Angelsportvereins ist groß, gerade an Vögeln: Neben typischen Wasservögeln, wie Stockenten und Nilgänsen, sieht man inzwischen die heimische Graugans wieder häufiger. Auch Graureiher oder Bachstelzen werden an den Gewässern beobachtet. Dazu gesellen sich viele heimische Singvögel, wie etwa Nachtigall, Zilpzalp oder Pirol. Auch das Klopfen und Trommeln von Bunt-, Schwarz-, Grau- und Mittelspecht ist dort zu hören. Am Himmel kreisen über den Teichen regelmäßig Raubvögel, wie der Rote und Schwarze Milan, der Mäusebussard oder der Habicht. Zu all diesen Arten gesellen sich zudem noch der Neuntöter, Ringel-, Turtel- und Türkentauben, Fasane sowie Rebhühner.
Viele dieser Tiere sehen sich einem zunehmenden Verlust an natürlichen Brut-, Nist- und Lebensstätten ausgesetzt. Im Naturschutzgebiet „Griesheimer Bruch“ und im EU-Vogelschutzgebiet „Hessische Altneckarschlingen“ könnten sie aufgrund der örtlichen Beschaffenheit dauerhaft heimisch werden. Damit dies gelingt, nimmt der Natur- und Vogelschutz auch in der Arbeit des Angelsportvereins und der Pflege seines Vereinsgeländes rund um die Fischteiche seit Jahren einen breiten Raum ein. So gibt es beispielsweise 25 Nistkästen für Vögel auf dem Gelände, die von den Naturschutzwarten des Angelsportvereins kontrolliert werden.
„Ein Nebeneinander von Mensch und Natur ist nur mit Respekt und Rücksicht möglich“, sagt Volker Schupp, der Vorsitzende des Angelsportvereins. „Das gilt natürlich auch für unser Vereinsgelände. Das Konzept, die Öffentlichkeit gemeinsam mit der Stadt, dem NABU und dem Fischereiverband für die besondere Situation an den Fischteichen zu sensibilisieren und aufzuzeigen, wie wichtig solche Gebiete für die Tier- und Pflanzenwelt sind, unterstützen wir gerne und aktiv.“
Auf den nun angebrachten Infotafeln „Vogelschutz im Griesheimer Bruch“ erfahren Interessierte mehr über das seit 2000 erklärte Naturschutzgebiet „Griesheimer Bruch“ sowie das rund 2900 Hektar große Vogelschutzgebiet „Hessische Altneckarschlingen“. Grafiken und Karten visualisieren das jeweilige geschützte Areal, die dort lebenden Tiere sowie die Fauna und Flora werden mit Fotos anschaulich dargestellt. Bei den Vögeln finden Besucher*innen jeweils QR-Codes, die mit dem eigenen Smartphone erfasst werden können und auf die Webseite des NABU weiterleiten. Neben Wissenswertem zu den einzelnen Arten gibt es dort auch Hörproben der Vogelstimmen. Künftig wird beim Angelsportverein eine Faltbroschüre zum Thema „Vogelschutz im Griesheimer Bruch“ ausliegen, die Besucher*innen mit nach Hause nehmen können.
WISSENSWERTES
Die Informationen zum „Vogelschutz im Griesheimer Bruch“ sind auch auf der städtischen Webseite zu finden: www.griesheim.de/wohnen-umwelt/umweltmassnahmen/griesheimer-bruch/
Ps