Landesstiftung startet Dialog mit Jugendlichen und ruft zum Mitreden auf
DARMSTADT – Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration fördert den Dialogprozess, der das Miteinander und den Zusammenhalt der Gesellschaft stärken soll.
Vor allem junge Menschen sind heute mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs: Während sich die einen auf der Suche nach der großen Liebe auf ein Kennenlernen „Schritt für Schritt“ stützen, setzen andere auf Speed-Dating und digitale Medien. Wenn die Geschwindigkeiten so unterschiedlich werden, dass man sich gegenseitig aus den Augen verliert, hat dies Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Hinzukommt, dass wir in herausfordernden Zeiten leben: Corona-Pandemie, Energie-Krise und Klimawandel sind nur einige Stichworte, die uns als Gesellschaft alle bewegen.
In guter Gesellschaft?
Mit der Aktion „Lass mal reden!“ lädt die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ junge Menschen dazu ein, sich in den Dialog einzuklinken und im Idealfall Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Eine zentrale Frage lautet dabei: Befinden wir uns in guter Gesellschaft? Die gesellschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen in diesen unsicheren Zeiten betreffen vor allem junge Leute, mit denen die Stiftung ins Gespräch kommen möchte. Eine gute Gesellschaft wird von Grundwerten wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität getragen. Wichtig hierfür sind Debatten, Austausch – manchmal Streit – und vor allem neue Ideen.
„Mit dem Projekt „Lass mal reden!“ wollen wir mehr über den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Miteinander in Hessen in Erfahrung bringen und was jungen Menschen bewegt”, so der geschäftsführende Vorstand der Landesstiftung “Miteinander in Hessen”, Prof. Heinz Zielinski zum Start des Projekts.
„Die Beteiligung junger Menschen an Politik und Gesellschaft ist uns besonders wichtig. Dieses neue Projekt trägt zu genau dieser Stärkung bei, indem es Gesprächsmöglichkeiten über das gesellschaftliche Miteinander schafft und die Zukunftsideen der Jugendlichen aufgreift“, erklärte der Hessische Minister für Soziales und Integration, Kai Klose.
Jugendliche moderieren Dialogrunden
Im Rahmen des Projekts finden landesweit Gesprächsrunden statt, die von Jugendlichen moderiert werden, die dafür gezielt geschult wurden. Von einer Expertin wurden ihnen im Vorfeld die Grundlagen der Kommunikation sowie verschiedene Moderationstechniken und -methoden nähergebracht. Die Moderations-Teams stehen jetzt bereit, Dialogrunden vor Ort anzuleiten. Interessierte Gruppen und Organisationen, die sich an der Aktion beteiligen möchten, können sich mit der Landesstiftung über die E-Mail-Adresse mitmachen@stiftung-mih.de in Verbindung setzen.
Zusammenhalt – was ist das eigentlich?
Für einen funktionierenden gesellschaftlichen Zusammenhalt braucht es mündige, informierte und engagierte Bürgerinnen und Bürger, die für sich und die Gesellschaft Verantwortung übernehmen wollen. „‚Lass mal reden!‘ trägt dazu bei, den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch gemeinsame Kommunikation zu stärken und die Ideen Jugendlicher dabei aufzugreifen. „Sie rufen wir dazu auf, sich zu beteiligen“, so Prof. Zielinski und Staatsminister Klose.
Lebendige Gesellschaft bedeutet Wandel
Gesellschaft bedeutet immer wiederkehrende Bewegung und Veränderung. Im Fokus des Projekts stehen wichtige Themen wie Klimawandel und seine Auswirkungen, die immer mehr schwindende Biodiversität und unsere gesellschaftliche Verantwortung und Teilhabe. Wie empfinden junge Leute den gesellschaftlichen Zusammenhalt und welchen Stellenwert hat er für sie? Welche gemeinsamen Werte und Normen lassen sich definieren und wie haben sich diese über die Jahrhunderte verändert? Über dieses Themenspektrum soll ein gesellschaftlicher Diskurs an möglichst vielen Orten in Hessen stattfinden. Letztlich gibt es nach Ansicht der Stiftung „Miteinander in Hessen“ auf die Frage, wie es gelingt, dass wir uns in der Gesellschaft mit anderen wohl fühlen, nur eine Antwort. „Wir müssen trotz aller Unterschiede Gemeinsamkeiten entdecken und spüren, was uns miteinander verbindet. Dazu müssen wir etwas zusammen machen und die Ideen, Vorstellungen und Perspektiven kennen und tolerieren“, erläutert Prof. Zielinski.
Alle können mitreden
Die Ergebnisse und Einblicke aus den hessenweiten Dialogrunden werden im Anschluss qualitativ ausgewertet und die zentralen Inhalte herausgearbeitet. Am Ende sollen diese dann in geeigneter Form an die Öffentlichkeit und die Landespolitik andressiert werden. Die Landesstiftung erhofft sich von „Lass mal reden!“ einen regen Austausch, über den am Ende auch Lösungsansätze kreiert werden können. Initiativen und Organisationen sind eingeladen eigene Dialogrunden zu starten, die dann von der Landesstiftung durch die Übernahme der Moderation und weitere Leistungen unterstützt werden. In diese Einladung sind Menschen mit Migrationsgeschichte, LGBTIQ-Personen, People of Colour und Menschen mit Behinderungen ausdrücklich eingeschlossen.
„Lass mal reden!“ wird vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration mit bis zu 50.000 Euro gefördert und von weiteren Organisationen unterstützt.
Video zum Start von „Lass mal reden!“
Anmeldungen und weitere Informationen:
www.miteinander-in-hessen.de/projekte/lass-mal-reden/ oder mitmachen@stiftung-mih.de
(PS)