Wer wird fahrradaktivste Kommune?
KREIS GROSS-GERAU – Radfahren gewinnt vor allem im Alltag zunehmend an Bedeutung. Gerade in den vergangenen beiden Jahren sind viele Menschen verstärkt auf das Rad gestiegen und haben wieder mehr Spaß und Freude an dieser Art der Fortbewegung gefunden. Neben Bewegung an der frischen Luft gibt es noch einen anderen Effekt: Radfahren leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.
Um Klimaschutz und Radverkehrsförderung geht es auch bei der Mitmachkampagne Stadtradeln des Klima-Bündnisses, die im Kreis Groß-Gerau und allen kreisangehörigen Kommunen in diesem Jahr vom 14. Mai bis 3. Juni 2023 stattfindet. Im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs möchte der Kreis dazu aufrufen, in den Kommunen wieder Teams aus Kommunalpolitiker*innen, Schulklassen, Vereinen, Unternehmen und Bürger*innen zu bilden und für Radverkehrsförderung, Klimaschutz und Lebensqualität im Aktionszeitraum kräftig in die Pedale zu treten.
Ziel ist es, gemeinsam viele Kilometer auf dem Rad zurückzulegen – und damit etwas für das Klima zu tun. Jeder emissionsfrei zurückgelegte Kilometer bedeutet, dass etwas weniger CO2 in die Atmosphäre gelangt. Denn etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr; sogar ein Viertel der CO2-Emissionen des gesamten Verkehrs verursacht der Innerortsverkehr. Wenn rund 30 Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren würden, ließen sich bis zu 7,5 Millionen Tonnen CO2 vermeiden.
Beim Stadtradeln mitmachen können alle, die im Kreis Groß-Gerau leben, arbeiten, einem Verein angehören oder eine (Hoch-)Schule besuchen. Wer die Kampagne unterstützen möchte, kann sich unter www.stadtradeln.de/kreis-gross-gerau bei den teilnehmenden Kommunen aus dem Kreis registrieren oder mit den Vorjahresdaten anmelden. Jede*r kann ein Stadtradeln-Team gründen bzw. einem bestehenden Team beitreten, um am Wettbewerb teilzunehmen. Dieses sollte allerdings aus mindestens zwei Radelnden bestehen, die dabei so oft wie möglich das Fahrrad nutzen. Für die eigene Kommune viele Kilometer zu erradeln, lohnt sich: Am Ende des Zeitraums werden wieder die fahrradaktivsten Kommunen im Kreis Groß-Gerau ausgezeichnet.
„Beim Wettbewerb Stadtradeln geht es nicht nur um Spaß am Fahrradfahren und tolle Preise, sondern vor allem darum, möglichst viele Menschen für das Umsteigen auf das Fahrrad im Alltag zu gewinnen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, sagt Landrat Thomas Will. „Wir würden uns freuen, wenn sich wieder viele Menschen an der Aktion beteiligen und damit zeigen würden, wie wichtig Radverkehrsförderung heute ist.“
Als besonders beispielhafte Vorbilder können die Kommunen auch sogenannte Stadtradeln-Stars melden, die in den 21 Stadtradeln-Tagen kein Auto von innen sehen und komplett auf das Fahrrad umsteigen. Während der Aktionsphase berichten sie über ihre Erfahrungen als Alltagsradler*in in einem Blog.
Der Umstieg auf das Fahrrad lohnt sich immer. Auch kurze Strecken können dem Stadtradeln-Konto gutgeschrieben – und auch die Kilometer, die außerhalb des Kreisgebiets gefahren wurden, zählen mit, denn Klimaschutz macht nicht an (Kreis-)Grenzen halt. Obendrein nimmt man an einer bundesweiten Preisverlosung teil. Optimal ist es natürlich, wenn im Zeitraum tatsächlich auch die ein oder andere Autofahrt zur Arbeit oder in der Freizeit durch eine Fahrt mit dem Rad ersetzt wird: Nur damit leistet man auch einen wirklichen Beitrag zum Klimaschutz.
Auch die Schulen im Kreis Groß-Gerau sind aufgerufen, sich wieder zahlreich zu beteiligen. Diese nehmen damit auch am hessenweiten Schulwettbewerb „Schulradeln“ teil. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, Schüler*innen fit für das Radfahren im Alltag und in der Freizeit zu machen und so die eigenständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen zu fördern (www.stadtradeln.de/schulradeln).
Im vergangenen Jahr hatten sich 4035 Radler*innen in 251 Teams an der Kampagne beteiligt. Mehr als 772.000 Radkilometer sind dabei im gesamten Kreis zusammengekommen – das entspricht einer CO2-Einsparung von rund 108 Tonnen. Als fahrradaktivste Kommune wurde Riedstadt ausgezeichnet, die gleichzeitig auch das fahrradaktivste Kommunalparlament gestellt hat. „Unser Ansporn ist es, in diesem Jahr noch mehr Menschen zur Teilnahme am Wettbewerb zu gewinnen“, erklärt Landrat Will.
(PS)