Intensive Vorbereitungen aufs neue Schuljahr
KREIS GROSS-GERAU – Schulsozialarbeit an den Grundschulen des Kreises gibt es seit 2012. Im Schuljahr 2016/2017 wurde der flächendeckende Ausbau an allen Grundschulen erreicht. Aktuell steht ein weiterer Personalausbau an den Grundschulen an, zudem der Neustart der Schulsozialarbeit an den zwei Förderschulen Astrid-Lindgren-Schule und Goetheschule in Groß-Gerau (je eine halbe Stelle).
Schon für Anfang Juni wurden zwei neue Mitarbeiter*innen gewonnen: Jaqueline Francis (volle Stelle an der Pestalozzischule Raunheim) und Larissa Sicks (jeweils 50 Prozent an der Pestalozzischule und der Neuen Grundschule Raunheim).
In der zweiten Augusthälfte starteten weitere Mitarbeiterinnen: Anja Weller wird an der Goetheschule (Förderschule), Isabell Kleinböhl an der Grundschule Wallerstädten jeweils mit einer halben Stelle starten, Lisa Hebel mit 75 Prozent an der Lindenschule in Trebur. Die Astrid-Lindgren-Schule in Groß-Gerau wird ab 1. Oktober besetzt werden.
Die meisten der neuen Mitarbeiterinnen haben bereits berufliche Erfahrungen, die ihnen zugutekommen, weil sie zum Beispiel zuvor in der Jugendhilfe oder im Ganztag gearbeitet haben, wo es ebenfalls Kontakte zu Kindern und Eltern gab. Ihre Arbeit im Tätigkeitsfeld Schulsozialarbeit begannen sie mit einer zweitägigen Einführungsveranstaltung, die auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet. Die fachlichen Themen der Einführungstage orientierten sich am Rahmenkonzept Netzwerk Schulgemeinde/Schulsozialarbeit. Dieses Konzept verfolgt einen präventiven Ansatz.
Fortbildungen um permanente Qualifizierung zu gewährleisten
Neben den Einführungstagen für neue Mitarbeiter*innen gab es in der letzten Ferienwoche wieder Fortbildungen für alle Schulsozialarbeiter*innen, in die die Neuen bereits einbezogen wurden. Damit wird besonderer Wert auf die fortwährende Qualifizierung aller Mitarbeiter*innen gelegt. Im Team der Schulsozialarbeit Grundschule gibt es zudem noch einen Teamtag, der dazu genutzt wird, einen gemeinsamen Start in das neue Schuljahr zu gestalten, Erfahrungen auszutauschen und als Team zusammenzufinden.
Die diesjährige Methodenfortbildung umfasste Übungen zum Umsetzen des sozialen Lernens mit den Schulklassen im Rahmen der Klassenbegleitung. Die Klassenbegleitung ist ein Baustein des Drei-Stufen-Konzepts der Schulsozialarbeit an den Grundschulen und bildet die Grundlage der Arbeit. Das Drei-Stufen-Konzept – das Vertragsbestandteil des Kooperationsvertrages zwischen Schule, Kommune und Kreis ist – enthält folgende drei zentrale Aufgabengebiete: Klassenbegleitung, Einzelfallhilfe und Vernetzung mit der Schulkindbetreuung und weiteren Netzwerkpartnern.
Beratungsangebote der Schulsozialarbeit sind freiwillig, vertraulich und kostenfrei.
Derzeit sind weitere Stellen bei der Schulsozialarbeit ausgeschrieben, auf die sich interessierte Sozialpädagog*innen/Sozialarbeiter*innen oder Erziehungswissenschaftler*innen bewerben können: www.kreisgg.de/kreiskarriere/stellenausschreibungen.
(PS)
Hintergrund
Klassenbegleitung:
Die Schulsozialarbeiter*innen gehen in der Regel jede Woche für eine Schulstunde in die ersten und zweiten Klassen und führen gemeinsam mit der Klassenlehrkraft das Soziale Lernen anhand verschiedener Themen (Ankommen in der Schule, Freundschaft, Umgang mit Gefühlen, Gemeinschaft, Miteinander reden, Klassenregeln etc.) durch, um die Schüler*innen in ihren persönlichen und sozialen Kompetenzen zu stärken sowie die soziale Integration zu unterstützen und die Klassengemeinschaft zu stärken. Auch die Jahrgänge 3 und 4 erhalten Angebote durch die Schulsozialarbeit. Diese sind meist stärker bedarfsbezogen und finden als abgeschlossene themenbezogene Projekte statt.
Einzelfallhilfe:
Die Einzelfallarbeit umfasst Angebote und Tätigkeiten für einzelne Kinder sowie Beratung oder Unterstützung bei individuellen Fragestellungen oder Problemlagen. Hierzu zählen auch Angebote zur Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern. Die Schulsozialarbeit ist neutraler Ansprechpartner für Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte. Meist gibt es Sprechzeiten sowie individuell vereinbarte Termine. Die Präsenz in den Pausen bietet Schüler*innen oder Lehrkräften die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme.
Themen für Anliegen der Schüler*innen können sein: Streit mit Freund oder Freundin, Konflikte mit Eltern oder Geschwistern, Schulschwierigkeiten und weitere persönliche Themen …
Anliegen der Eltern sind beispielsweise: Allgemeine Erziehungs- und Lebensfragen, Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen, Unterstützung und Information bei Anträgen, Information und Vermittlung über/an weitere Anlaufstellen (Institutionen).
Schulsozialarbeit (SSozA) an den Grundschulen wurde seit 2012 schrittweise mit einer Basisausstattung von je einer 0,5 Stelle Schulsozialarbeit (Ausnahme mit einer Vollzeitstelle ist die Pestalozzischule in Raunheim, aufgrund der Schulgröße / größte Grundschulen Hessens) versehen, im Schuljahr 2016/2017 wurde der flächendeckende Ausbau an allen Grundschulen im Kreis Groß-Gerau erreicht. Mit dem Kreistagsbeschluss vom 22.06.2020 wurde ein Personalbemessungskonzept für die SSozA beschlossen, das sich nach den Schülerzahlen richtet: 300 Schüler*innen = 1 Vollzeitstelle Schulsozialarbeit. Somit konnte der flächendeckende Ausbau weiter betrieben werden. Seit Januar 2022 startete die schrittweise Aufstockung beim Bestandspersonal sowie die Einstellung neuer Mitarbeiter*innen, sodass an einigen Grundschulen kleine Teams entstehen. Die derzeit 30 Schulsozialarbeiter*innen sind in drei Regionalteams (Nord, Mitte, Süd) aufgeteilt.
Weitere Informationen oder einen Film zur Schulsozialarbeiten können auf der Kreishomepage abgerufen werden: www.kreisgg.de/bildung/schulsozialarbeit