Jubiläen in Darmstadt

Fachdienst und Netzwerkkoordination feiern in Darmstadt Jubiläum. Foto: Symblbild Pixabay

Fachdienst „Kinder schützen – Familien fördern“ feiert 15-jähriges und
Netzwerkkoordination „Frühe Hilfen“ 10-jähriges Jubiläum


Darmstadt – Am Dienstag wurde im Rahmen des Netzwerktreffens der
„Frühen Hilfen“ der Wissenschaftsstadt Darmstadt im
Prinz-Emil-Schlösschen das 15-jährige Jubiläum des städtischen
Fachdienstes „Kinder schützen – Familien fördern“ und das 10-jährige
Jubiläum der Netzwerkkoordination „Frühe Hilfen“ mit Ehemaligen,
Fachkräften aus der Jugendhilfe, Unterstützerinnen und Unterstützern
und politischen Vertreterinnen und Vertretern gefeiert.

„Die Frühen Hilfen haben sich in Darmstadt über die Jahre qualitätsvoll
weiterentwickelt. Es wurde ein stabiles Netzwerk aufgebaut und die
Besuche junger Familien finden kontinuierlich statt. Damit sind die
Frühen Hilfen in Darmstadt sehr gut verankert, die Familien nehmen
das Angebot an, das äußerst wirksam in Bezug auf Prävention und
Kinderschutz ist. Ich bin allen beteiligten Trägern, den Fachkräften im
Jugendamt und dem Unterstützungsnetzwerk sehr dankbar für die
kontinuierliche Arbeit und Fürsprache für die Frühen Hilfen“, so
Bürgermeisterin Barbara Akdeniz.

„Kinder schützen – Familien fördern“ ist mittlerweile fester
Bestandteil der sozialpädagogischen Arbeit im Rahmen der „Frühen Hilfen“
im Städtischen Sozialdienst des Jugendamtes. Seit Mai dieses Jahres wird
der Fachdienst von Damaris Quandt-Wiese koordiniert. Vor 15 Jahren gab
es deutschlandweit eine Häufung von Fällen, in denen Kinder durch
Vernachlässigung und Misshandlung zu Schaden kamen. Vor diesem
Hintergrund wollte der damals politisch verantwortliche Sozialdezernent
Jochen Partsch in Darmstadt ein Zeichen setzen, indem das städtische
Jugendamt 2008 damit beauftragt wurde, ein Präventionsmodell im Bereich
„Frühe Hilfen“ zu entwickeln. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt wollte
mit diesem Modell, das 2009 die Arbeit aufnahm, ein breites Angebot für
alle Eltern bereitstellen. Es beinhaltet drei Säulen: Information,
Beratung und Hilfsangebote. Fünf sozialpädagogische Fachkräfte des
Dienstes besuchen Darmstädter Familien mit einem Neugeborenen und
überreichen dabei ein informatives Geschenk. Das Paket umfasst
Informationen von der Entwicklung im ersten Lebensjahr bis hin zu
hilfreichen Anlaufstellen für Familien mit Babys in Darmstadt. „Ich bin
sehr dankbar über die Initiative meines Vorgängers, denn das
Besuchsangebot und das daraus entwickelte Netzwerk ‚Frühen Hilfen‘ ist
sehr gut aufgestellt und heute ebenso notwendig wie vor 15 Jahren“, so
Akdeniz.

In den letzten Jahren wurden durchschnittlich 1.221 Familien pro Jahr
besucht. In den vergangenen 15 Jahren wurden rund 18.320 Hausbesuche
durchgeführt. Das Besondere an dem Angebot sind präventive Hilfen, wie
z. B. Stillberatung oder Gesundheitsfachkräfte für Familien, die
unbürokratisch vermittelt werden können. Somit ist der Fachdienst
„Kinder schützen – Familien fördern“ ein Kernstück präventiver
Familienpolitik, die direkt bei den Menschen ankommt und passgenau auf
ihre jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Sylke Israel ist seit nunmehr zehn Jahren die Netzwerkkoordinatorin
„Frühe Hilfen“ im Familienzentrum des Jugendamtes und arbeitet
daran, die frühzeitigen Hilfsangebote und -dienste für (werdende)
Familien mit kleinen Kindern zu organisieren und abzustimmen. Durch die
gemeinsame Arbeit in einem Netzwerk mit verschiedenen öffentlichen und
freien Trägern der Jugendhilfe werden präventive Maßnahmen zur Stärkung
von Familien und zur Vermeidung von Problemlagen vorgehalten. Das
Netzwerk „Frühe Hilfen“ konstituierte sich auf der Grundlage der engen
Zusammenarbeit des Darmstädter Modells „Kinder schützen – Familien
fördern“ mit den Trägern der Kinder- und Jugendhilfe sowie des
Gesundheitswesens und wurde seit 2014 von Sylke Israel weiterentwickelt.
Zudem wurden verschiedene Projekte umgesetzt, die für Familien
unmittelbar nützlich sind, wie zum Beispiel die systematisierte
Kommunikation zwischen Eltern, Kinderbetreuungseinrichtungen und
Kinderärzten bei Unterstützungsbedarfen des Kindes, die Grabstelle
für früh- und fehlgeborene Kinder oder präventive Angebote zur
Familiengesundheit. Es wurden Maßnahmen ergriffen, um mit dem Aufbau
präventiver Hilfen sowie einer stärkeren systematischen Vernetzung
und Zusammenarbeit verschiedener Akteure den präventiven Kinderschutz zu
verstärken und die Entwicklungsbedingungen von Kindern zu verbessern.

„Es ist etwas Besonderes, dass es in der Wissenschaftsstadt Darmstadt
gelungen ist, präventive Unterstützung vor und direkt nach der Geburt
unbürokratisch als festen Bestandteil unseres gesellschaftlichen
Auftrages zu implementieren“, betont Akdeniz.

Ps

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