Hebammen gestern und heute

Sie eröffneten die Hebammen-Ausstellung in Groß-Gerau: Judith Kolbe, Leiterin des Büros für Frauen und Chancengleichheit, Anne Dammel von den Landfrauen Nauheim und Prof. Marita Metz-Becker (von links). Foto: Kreisverwaltung

Ausstellung über einen der ältesten Berufe der Menschheit

KREIS GROSS-GERAU – „Hebammen in Hessen – Gestern und Heute“ heißt die Ausstellung, die nach ihrer Eröffnung Anfang dieser Woche noch bis Freitag, 23. Juni, im Foyer des Groß-Gerauer Landratsamts während der Öffnungszeiten des Hauses in der Wilhelm-Seipp-Straße 4 zu sehen ist.

Die Nauheimer Landfrauen hatten beim Büro für Frauen und Chancengleichheit angeregt, die von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung kostenfrei angebotene Schau zu zeigen, um über diesen interessanten Beruf und seine Entwicklung in der Geschichte zu informieren, berichtet die Leiterin des Büros Judith Kolbe.

Sie eröffnete die Ausstellung am Montagnachmittag daher gemeinsam mit Anne Dammel von den Landfrauen und mit Marita Metz-Becker. Die Professorin von der Philipps-Universität Marburg hat die Ausstellung mitgestaltet und hielt zur Einführung vor rund 15 Interessierten einen Vortrag über einen der ältesten Berufe der Menschheit: „Wandel der Gebärkultur in Deutschland am Beispiel des Hebammenberufs“. Die Referentin erläuterte, wie der Beruf entstanden ist und welchen Veränderungen er im Lauf der Zeit unterlag. Die Zeitreise führte bis in die Gegenwart, in der aufgrund schwieriger Rahmenbedingungen Hebammen fehlen, immer mehr Geburtshäuser schließen und in der die verbleibenden Hebammen einer extremen Arbeits- und Kostenbelastung ausgesetzt sind.

Um die Tätigkeit und die Leistungen der (mittlerweile manchmal auch männlichen) Hebammen aufzuwerten, gibt es heute einen dualen Studiengang. Durch die Akademisierung soll der Beruf wieder attraktiver gemacht werden. Darüber und über vieles mehr – wie zum Beispiel Interessenvertretungen für Hebammen, Land- und Dorfhebammen, Hebammen in der Zeit des Nationalsozialismus – informiert die Ausstellung im Foyer des Landratsamts.

(PS)

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