Gasmangel: Schritte zum Energiesparen

Symbolbild: Pixabay

Vorsichtshalber gut vorbereiten

KREIS GROSS-GERAU – Energie einsparen, wo immer es geht – das ist angesichts des Ukraine-Kriegs und seiner Folgen das Gebot der Stunde. Darum hat der Kreis Groß-Gerau – wie es jüngst auch schon andere Landkreise, Städte und Gemeinde getan haben – in den vergangenen Wochen und in Abstimmung mit den Kreiskommunen mehrere Schritte beraten und festgelegt, um noch mehr Energie zu sparen; das Maßnahmenpaket soll bis 1. September 2022 umgesetzt werden.

So wird ab sofort kein Warmwasser mehr in den Sporthallen im Kreis zur Verfügung stehen, so dass dort nur noch kalt geduscht werden kann. Dies wurde bereits an die Schulen und die Hallen nutzenden Vereine kommuniziert.

Der Heizbetrieb in den Kreisliegenschaften soll später als gewohnt starten: Geplant ist der Beginn nach den Herbstferien Ende Oktober, wenn dies die Außentemperaturen zulassen. Zudem wird der Absenkbetrieb am Nachmittag oder Abend vorgezogen, wo dies möglich ist. Eine Heizungsunterstützung durch zusätzliche mobile Wärmeerzeuger wie Heizlüfter, elektrische Radiatoren etc. ist untersagt, damit der Stromverbrauch nicht erhöht und das Stromnetz nicht zusätzlich belastet wird.

Temperatur auf das Minimum eingestellt

Da in den Schulen und Sporthallen des Kreises die Temperatur in allen Räumen schon auf das durch die Arbeitsstättenrichtlinien vorgegebene Minimum begrenzt ist, ist aktuell unter Einhaltung der geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen keine weitere Absenkung möglich. Dies bedeutet, dass die zurzeit geltenden Mindest-Raumtemperaturen für Aufenthaltsräume (bei sitzender Tätigkeit: 20 Grad) und für Sporthallen (während des Sportbetriebs: 17 Grad) vorerst Bestand haben. Auch die Verwaltung selbst wird sich mit Beginn der Heizperiode an die Temperaturvorgaben halten.

In der jüngsten Bürgermeisterdienstversammlung haben sich Kreis und Kommunen zudem darauf verständigt, dass die vier Hallenbäder betreibenden Städte in einer AG ihr Vorgehen beim Energiesparen miteinander abstimmen. Ebenso soll in den Kitas der Städte und Gemeinden darauf geachtet werden, dass kein Flickenteppich bei den Sparmaßnahmen entsteht.

Ziel: 15 bis 20 Prozent Energie sparen

Infokampagnen zum Energiesparen sind sowohl für die Schulen im Kreis als auch für die Verwaltungsmitarbeiter*innen in Vorbereitung. Wer sich bereits selbst über Einsparmöglichkeiten informieren möchte, kann dies im Internet auf www.klima.kreisgg.de tun. Zudem hat die LandesEnergieAgentur Hessen (LEA) eine kostenfreie Energiespar-Hotline eingerichtet, bei der Bürger*innen, Kommunen und Unternehmen Rat zur Vorbereitung auf den kommenden Winter und die Heizperiode einholen können. Die Nummer 0611 95017-8989 ist montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, donnerstags zusätzlich bis 20 Uhr zu erreichen.

15 bis 20 Prozent Energie zu sparen, ist das Ziel – auch für die Verwaltung -, um keinen echten Notstand erleben zu müssen. „Das funktioniert, wenn wir alle gemeinsam – jede Kommune, jede Einrichtung, jeder einzelne Mensch – Maßnahmen ergreifen“, sind sich Landrat Thomas Will, Erster Kreisbeigeordneter Walter Astheimer und die Bürgermeister der 14 Kreiskommunen einig. Sie appellieren an die Bürger*innen, durch umsichtiges Verhalten beim Energiesparen mitzuhelfen. Es geht darum, sich einzustellen auf eine Mangellage, die durch die im Zuge des Ukraine-Kriegs stark reduzierten oder künftig gar gestoppten Gaslieferungen aus Russland im Winter Realität werden kann. „Wenn diese Lage dann nicht eintritt, was wir alle hoffen, ist es umso besser. Aber wir wollen uns vorsichtshalber gut vorbereiten.“

(PS)

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