Fragezeichen hinter Silvas Zukunft

Andre Silva von Eintracht Frankfurt. Foto: Jan Huebner

Eintrachts Toptorjäger weckt Begehrlichkeiten

Erstmal fährt Andre Silva zur Europameisterschaft. Der Frankfurter Stürmer zählt zum 26-köpfigen Aufgebot Portugals, mit dem Nationaltrainer Fernando Santos den EM-Titel von 2016 verteidigen möchte. Damit steht er in einer Reihe mit Namen wie Cristiano Ronaldo, Pepe oder Joao Moutinho. Ob der 25 Jahre alte Angreifer allerdings nach dem Turner wieder zur Eintracht zurückkehren wird, ist nicht sicher.

Bei 40 Millionen Euro könnte die Eintracht schwach werden

2019 kam Silva vom AC Mailand, zunächst auf Leihbasis. Vergangenen Herbst verpflichtete die Eintracht ihn fest: Mit 28 Bundesliga-Toren in der abgelaufenen Saison hat sich Silva ins Blickfeld vieler Clubs geschossen. Und eine erfolgreiche EM könnte ihn noch interessanter machen. Seit Monaten ranken sich bereits Wechselgerüchte um den Portugiesen, der noch bis 2023 vertraglich an die Eintracht gebunden ist.

Der Verein könnte in Zeiten von Corona eine stattliche Ablöse gut gebrauchen. Sollte Silva wechseln wollen und ein Angebot in einer Größenordnung von 40 Millionen Euro vorliegen, würde wohl niemand Nein sagen, schreibt das Fachmagazin „kicker“.

Ein Rekord und ein Kuriosum

Bereits kurz vor Saisonende hatte Silva den 44 Jahre alten Rekord von Eintracht-Legende Bernd Hölzenbein gebrochen. Der hatte es in der Spielzeit 1976/77 auf 26 Treffer gebracht. Doch Silva allein auf seine Ausbeute zu reduzieren, griffe viel zu kurz. Der Nationalspieler hat sich mittlerweile zu einem nahezu kompletten Stürmer entwickelt, setzt als ausgebildeter Zehner dank seines Spielverständnisses oftmals auch seine Mitspieler gekonnt in Szene und verbucht in dieser Runde zehn Assists.

Kuriosität eint Silva und Hölzenbein: Buden am Fließband, aber keine Torjägerkanone. In 36 von 58 Bundesligajahren hätten 26 Treffer zum Torschützenkönig gereicht. Hölzenbein musste 1976/77 allerdings den beiden Müllers, Dieter (34/1. FC Köln) und Gerd (28/FC Bayern München) den Vortritt lassen. Silva musste Weltfußballer Robert Lewandowski (41/FC Bayern München) den Vortritt lassen. Die Frankfurter Torschützenkönige bleiben somit (vorerst) Jörn Andersen (18 Tore 1989/90), Anthony Yeboah (20 Tore 1992/93 und 18 Tore 1993/94) und Alexander Meier (19 Tore 2014/15).

Möglicher Nachfolger ist ein alter Bekannter

Sollte Silva die Eintracht verlassen, könnte ein derzeitiger Mitspieler in seine Fußstapfen treten: Ab dem 1. Juli steht Leihspieler Luka Jovic offiziell wieder bei Real Madrid unter Vertrag. Zumindest ein Hintertürchen für eine Zukunft in Frankfurt wird allerdings geöffnet bleiben.

„Wir werden uns mit Thema Luka Jovic sicher weiter beschäftigen“, kündigt Oliver Frankenbach an. Möglich ist sogar ein Tauschgeschäft mit Real Madrid und den Akteuren Silva und Jovic, wie die „Bild“-Zeitung spekuliert hatte. Der Eintracht würde in diesem Fall sogar noch ein Transferüberschuss winken.

Von Stephan Köhnlein

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