Erstellung von Klimaanalysekarten

Symbolbild: Pixabay

Hochauflösende Kenntnisse zum Stadtklima

DARMSTADT – Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner Sitzung vom 24. August die Erstellung von gesamtstädtischen Klimaanalysekarten im Zuge der Entwicklung des Klimaanpassungskonzeptes beschlossen. Diese sollen hochaufgelöste Kenntnisse zum Stadtklima Darmstadts bereitstellen, auf Basis derer in den nächsten Jahren im Zuge der Entwicklung des Klimaanpassungsplans individuelle Maßnahmen zur Klimaanpassung erarbeitet werden sollen.

In 2016/2017 wurde durch das Institut für Klima- und Energiekonzepte (INKEK) für die Wissenschaftsstadt Darmstadt bereits eine Klimafunktionskarte erstellt, welche nun novelliert werden soll. Klimaschutzdezernent Michael Kolmer: „Die neuen Klimaanalysekarten sollen wichtige Erkenntnisse zu standortspezifischen Überwärmungspotentialen, zu Durchlüftungen, zu der lokalen Kaltluftbildung und zu Kaltluftabflüssen in Darmstadt ermöglichen, um im Anschluss standortspezifische Anpassungsmaßnahmen ausarbeiten zu können.“

Seit Erstellung der Klimafunktionskarte in 2016/2017 hat sich die Stadt hinsichtlich des Anteils an Grün-/Freiflächen sowie bebauten/versiegelten Flächen verändert, was wiederum Auswirkungen auf das Stadtklima ausübt. Neue Wohngebäude, Wohnsiedlungen, wie die Lincoln-Siedlung oder das Ludwigshöhviertel sowie Gewerbegebiete (Kelley-Barracks) und Grün- bzw. Freiraumstrukturen sind entstanden bzw. entstehen, Entsiegelungen werden durchgeführt. Diese verändern die stadtklimatischen Wirkungen. Parallel hierzu haben sich die Datengrundlagen der Klimaanalysekarten verbessert und neue Daten stehen zur Verfügung. Zudem ermöglichen heutige Verarbeitungsmethoden Darstellungen in Form von 3D-Visualisierungen (z. B. Kaltluftabfluss und Durchlüftung) und in Form neuer Kartenformate, wie sogenannte Vulnerabilitätskarten, welche für eine Neuaufstellung der Karten sprechen. Die Klimaanalysekarten sowie das begleitende Gutachten sollen der Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht werden.

Hitzevorsorge spielt eine zunehmend größere Rolle

Die Klimaanalysekarten stehen in Zusammenhang weiterer Klimaanalysen, welche das Amt für Klimaschutz und Klimaanpassung der Wissenschaftsstadt Darmstadt plant und in Kooperation mit Fachbüros und dem Deutschen Wetterdienst in den nächsten Jahren umsetzen möchte. Hierzu zählen sogenannte Profilmessfahrten, welche während sommerlicher Hitzeperioden Klimaparameter, wie Luft- und Oberflächentemperaturen, Luftfeuchte und die Sonneneinstrahlung entlang zuvor definierter Messrouten zu unterschiedlichen Tageszeitpunkten aufzeichnen. Hiermit wird auch eine Validierung der Klimaanalysekarten ermöglicht.

„Das Thema Hitzevorsorge spielt in Darmstadt aufgrund der immer heißer werdenden Sommer, mit einer deutlichen Zunahme an Hitzetagen eine größere Rolle in der Stadtplanung und Stadtentwicklung. Mögliche Anpassungsmaßnahmen sind die Förderung grün-blauer Infrastrukturen, also die Ausweitung des Stadtgrüns und die Sichtbarmachung von Wasser, beispielsweise in Form des Wiener ‚Cool-Streets-Prinzips‘, hitzevorsorgendes Bauen oder die Erstellung eines Hitzeaktionsplans. Hier wollen wir in den nächsten Jahren für die Stadt passende Konzepte entwickeln und diese schnellstmöglich in die Umsetzung bringen. Die Klimaanalysekarten stellen hierfür wichtige räumliche Basisinformationen zur Verfügung“, so Kolmer abschließend.

(PS)

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