Neuzugang aus Dresden fehlte bislang verletzt
Seine Verpflichtung wurde schon im Winter perfekt gemacht, doch Dynamo Dresden ließ ihn nicht ziehen. Als er im Sommer schließlich zu den Lilien stieß, verletzte er sich gleich. Wegen eines schweren Muskelfaserrisses hat Erich Berko bislang kein einziges Spiel für den SV Darmstadt 98 bestritten. Doch jetzt will er bald wieder angreifen.
Der dunkelhäutige Spieler hat ghanaische Wurzeln und trägt einen urdeutschen Vornamen, der allerdings Erik ausgesprochen wird. Vor 24 Jahren kam er in der Nähe von Stuttgart zur Welt, spielte dort für den VfB und die Kickers. Der schwäbische Einschlag ist unüberhörbar, wenn er spricht. Für Deutschland bestritt 13 Junioren-Länderspiele.
In Darmstadt hat er sich schnell eingelebt – auch weil er es nicht so weit nach Stuttgart hat, wie er schmunzelnd gesteht. „Mit der Wohnungssuche ging das auch relativ schnell. Ich wohne etwa zehn Minuten vom Stadion weg“, sagt er und fügt augenzwinkernd an. „Da könnte ich mit dem Fahrrad ins Training fahren.“
Fußball ist wie eine Sekte
Trotz seiner Verletzung war er im Trainingslager dabei, machte die außerfußballerischen Aktivitäten mit. Das habe ihm den Kontakt zu den Mitspielern erleichtert. „Die Jungs sind alle recht stressfrei. Ich denke schon, dass sich die eine oder andere Freundschaft entwickeln wird.“ Den einen oder anderen habe er auch vorher schon aus gemeinsamen Zeiten gekannt, etwa Abwehrspieler Sebastian Hertner aus Stuttgart, die Keeper Carl Klaus, Florian Stritzel und Mittelfeldspieler Fabian Schnellhardt. „Und den Rest kennt man halt, weil man auch schon mal gegeneinander gespielt hat. Man muss schon sagen, dass Fußball wie eine kleine Sekte ist.“
Eine hohe Rückennummer und die Warnung vor dem Anti-Lauf
Was es mit seiner ungewöhnlichen Rückennummer 40 auf sich hat, verrät er auch: „Als ich einen Profivertrag unterschrieben habe, habe ich gesagt, ich will eine Nummer, die ich in jeder Mannschaft tragen kann. Und dann habe ich überlegt: „Komm, ich nehme die Höchste, die will eh keiner.“
Sein persönliches Ziel ist es, zunächst mal gesund zu werden, in den Kader zu kommen und zu spielen. „Darauf arbeite ich hin. Alles andere wird sich fügen“, sagt er. Was die Mannschaft angeht, so glaube er an ihr Potenzial. „Aber die Liga ist meiner Meinung nach noch etwas stärker geworden. Man darf keinen Anti-Lauf haben. Wenn man mal zwei oder drei Spiele hintereinander verliert, kann das dieses Jahr gefährlicher werden, weil die Konkurrenz noch enger zusammengerückt ist.“
Foto: Arthur Schönbein
Von Stephan Köhnlein