Dina Kiyamova und Kamaridin Kiyamov sind seit 70 Jahren verheiratet
KREIS GROSS-GERAU – Der Esstisch ist festlich gedeckt, zahlreiche frische Blumensträuße und ein großes Hochzeitsfoto stehen im Zimmer ihrer Wohnung in Rüsselsheim: Die Eheleute Dina Kiyamova (90) und Kamaridin Kiyamov (94) – sie Psychologin, er Arzt – haben allen Grund, im Kreis ihrer Familie zu feiern, denn sie begehen das sehr seltene Jubiläum der Gnadenhochzeit. Seit 70 Jahren sind die beiden, die 1999 mit Kindern und Enkeln aus St. Petersburg nach Deutschland und schließlich nach Rüsselsheim am Main kamen, verheiratet.
Neben Familie auch Landrat und Stadträtin anwesend
Grund für Landrat Thomas Will und die Rüsselsheimer Stadträtin Renate Meixner-Römer, den Jubilaren am Samstag, 16. Juli, die Glückwünsche von Kreis, Stadt und auch dem Land Hessen zu überbringen. Urkunden und Blumen werden überreicht, die beiden freuen sich sichtlich über den Besuch und die Gratulation. Ihr Sohn, ein Schriftsteller und Übersetzer, der ebenfalls in Rüsselsheim lebt, ist schon da, die Tochter wird noch zur Feier erwartet. Auch Enkelin Daria Nickchen – die nach der Übersiedlung nach Rüsselsheim auf die Immanuel-Kant-Schule gegangen ist – ist aus Anlass der Gnadenhochzeit mit Mann und Kindern gekommen. Sie sind aus Niedersachsen angereist.
Schnell entspinnen sich lebhafte Gespräche – über die Berufe der Familienmitglieder, über die ersten Schritte damals in Deutschland, über die Russisch-Sprachkenntnisse in den verschiedenen Generationen der Familie oder auch über die Erfahrungen, die die Kiyamovs in der Sowjetunion gemacht haben. Dort waren sie viele Jahre „Flüchtlinge im eigenen Land“. Als sie dann nach Deutschland kamen, hätten sie sich gern in Wiesbaden niedergelassen. Ganz hat das zwar nicht geklappt, aber sie wohnen doch immerhin in gut erreichbarer Nähe ihres Wunschorts. Und sind in Rüsselsheim heimisch.
(PS)