Lilien-Spieler Patrick Herrmann im Interview
Wegen des Coronavirus hat der SV Darmstadt 98 das Mannschaftstraining gestoppt und seine Spieler für zwei Wochen ins „Homeoffice“ geschickt: Mit individuellen Trainingsplänen ausgestattet sollen sie sich allein fithalten, um so eine Ansteckung innerhalb der Mannschaft zu verhindern.
Abwehrspieler Patrick Herrmann, der von den Fans seines Ex-Vereins Holstein Kiel einst zu „Fußballgott“ erhoben wurde, kommt so in den Genuss eines längeren Heimataufenthalts im hohen Norden. So konnte er mit seiner Familie am Montag seinen 32. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlass stellte er sich in einer Telefonschalte den Fragen von Journalisten. Aus der Dokumentation des Gesprächs durch das Online-Magazin Lilienblog zitieren wir hier einige Passagen.
Alles Gute zum Geburtstag, Patrick!
Patrick Herrmann: Vielen Dank. Wird denn auch gesungen? (lacht) Nein, nein, schon gut. Von meiner Familie habe ich schon ein paar Geschenke bekommen. Meine Kinder haben mir ein paar selbst gemalte Bilder geschenkt. Das war bisher ganz schön.
Nicht schlecht, wenn man mal zu Hause bleiben muss …
Patrick Herrmann: Wenn man der Situation irgendetwas Positives abgewinnen kann, dann dass ich jetzt etwas mehr Zeit mit meiner Familie habe. Das stimmt.
Das ist doch aber eine sehr ungewöhnliche Situation für Euch Profis?
Patrick Herrmann: Die komplett richtige Entscheidung zu diesem Zeitpunkt zu treffen, ist gar nicht möglich. Aber man kann das Beste daraus machen. So haben wir jetzt unsere Materialien mitgenommen und halten uns auf einem guten Fitnessstand. Unabhängig vom Fußball ist das ja eine Situation, die man noch nicht einschätzen kann.
Wie ist denn der Kontakt mit Mitspielern und Trainerstab?
Patrick Herrmann: Wir haben noch mal ein paar WhatsApp-Gruppen aufgebaut. Da kann man Fragen zum Trainingsaufbau stellen oder sich auch melden, falls man erkrankt. Da ist man versorgt, auch wenn man nicht in Darmstadt ist.
Wie stellt sich denn die sportliche Situation für Dich jetzt dar? Dein Vertrag läuft zum Saisonende aus – und Du hast jetzt nicht die Möglichkeit, Dich in Darmstadt oder anderswo für ein neues Engagement zu empfehlen.
Patrick Herrmann: Wenn ich ehrlich bin: Klar hat man das immer im Hinterkopf. Allerdings ist das mit Blick auf die Situation in Deutschland eher nebensächlich. Wichtig ist, dass man selber gesund bleibt, dass viele gesund bleiben, damit das schnell zu Ende geht. Dann hat man auch wieder die Möglichkeit, sich um andere Dinge zu kümmern. Ich glaube, wenn alle zusammenhalten und alle zusammenarbeiten, geht das auch schnell vorüber.
Von Stephan Köhnlein