Das Thema: Weltall am MINT-Zentrum an den Beruflichen Schulen Groß-Gerau
RIEDSTADT – Die kleinen Forscherinnen und Forscher der Kita Pfiffikus haben genaue Vorstellungen vom Weltall: Da gibt es Planeten, Sterne, Steine und Asteroiden. Aber auch ein schwarzes Loch, eine Milchstraße, die sehr nach verschütteter Milch aussieht, einen Astronauten und eine Rakete.
Das Plakat mit ihren gemalten Vorstellungen vom Weltall sowie ein selbst gebasteltes Planeten-Mobile haben die Kitakinder mitgebracht zu ihrem Forschertag zum Thema „Abenteuer Weltall“ im MINT-Zentrum an den Beruflichen Schulen Groß-Gerau.
Eine solch gründliche Vorbereitung beeindruckt nicht nur Rainer Trautmann, Leiter der Fachoberschule der Beruflichen Schulen und Ansprechpartner für das MINT-Zentrum Südhessen am Standort Groß-Gerau. Sondern auch Olga Smeenk, die zweite Ansprechpartnerin für das Zentrum sowie Peter Mohr, der heute mit den Nachwuchs-Forschenden eine Rakete bauen wird. Die drei Fachkräfte haben einige Experimente zum Thema Weltall vorbereitet, aber auch kleine Filmchen, die kindgerecht Dinge wie Raketenstarts und Erdlandungen erklären. Einen Vormittag lang wird hier mit viel Spaß getüftelt, ausprobiert und Ergebnisse verglichen – was Forscher*innen halt so machen.
Das „Haus der kleinen Forscher“
Vor zwei Jahren wurde die Kita Pfiffikus als „Haus der kleinen Forscher“ vom Netzwerk MINT Region Südhessen zertifiziert. Seitdem kooperiert die Kita mit dem MINT-Zentrum Groß-Gerau. Das Zentrum gehört zum Netzwerk der MINT-Region Südhessen, das von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar initiiert wurde. Es ermöglicht Kindern und Jugendlichen, sich in ihrer Freizeit mit den zukunftsrelevanten Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu beschäftigen. „Gedacht ist es ausdrücklich nicht nur für die eigenen Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schulen, sondern als offenes Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche im Kreis Groß-Gerau“, erläutert Hannelore Becker, Teamleiterin Bildung der IHK Darmstadt, die auch bei diesem Forschertag wieder mit dabei ist.
Die Auszeichnung als „Haus der kleinen Forscher“ hat die Kita Pfiffikus erhalten, weil Erzieherin Stefanie Müller eine feste Forschergruppe in der Kita eingerichtet hat, die sich einmal in der Woche zu Experimenten trifft. Darüber hinaus gibt es in der Kita eine eigene Forscherecke, die alle Kinder nutzen können. Zum Weltall-Forschertag kommen dieses Mal 22 Kinder der Giraffengruppe mit, die entsprechend vorbereitet wurden. Die angehenden Schulkinder werden begleitet von Müller und ihren Kolleginnen Patrizia Bludau und Manuela Justi.
Nach einer kurzen Einführung geht es mit einer Rakete hoch hinaus. Kindgerecht erklärt Mohr das Rückstoßprinzip anhand eines aufgeblasenen Luftballons, der durch die entweichende Luft durch die Gegend fliegt. „Aber wir wollen ja nicht, dass unsere Rakete so unkontrolliert rumtorkelt, wie dieser Luftballon – also brauchen wir einen Leitstrahl“, erklärt Mohr den faszinierten Kindern. Also werden erst einmal aus Pappe Raketen gebastelt und liebevoll angemalt. Dann geht es nach draußen, wo die Raketen mit Hilfe von Luftballon-Antrieben unter großem Hallo an gespannten Schnur-„Leitstrahlen“ entlang flitzen.
Die Astronauten werden genüsslich verspeist
Aber natürlich sollen die Astronauten auch wieder sicher auf der Erde landen. Daher basteln die Kinder aus Styroporbechern, Wollfäden und aufgeschnittenen Mülltüten Weltraumkapseln. Die Mülltüten werden zu Fallschirmen, um den Aufprall auf der Erde abzumildern. „Und das ist unser Astronaut!“, verkündet Trautmann unter lautem Gekicher der Kinder – und zeigt ein hartgekochtes Ei.
Die Eier werden erst noch mit Filzstiften bemalt, dann geht es wieder hinaus. Der erste Stock der Beruflichen Schulen wird zum Weltraum, aus dem Trautmann nach und nach unter dem Jubel der unten wartenden Forschenden die Weltraumkapseln hinuntersegeln lässt. Experiment geglückt: die Astronauten bleiben bei der Landung heil. Allerdings kullert so mancher Raumfahrer nach geglückter Landung noch aus der Kapsel und geht zu Bruch. Das macht aber nichts – die Astronauten werden dann sowieso noch an Ort und Stelle genüsslich verspeist.
(PS)