Die letzten Jahre von Büchner und Weidig

Ursula Stampfli, Oliver Kai Müller und Dimitri Eliseev in einer Szene von „Wenn es Rosen sind werden sie blühen“ (Premiere 21. Juli). Foto: BüchnerBühne

„Wenn es Rosen sind werden sie blühen“ zum letzten Mal für dieses Jahr am 13./14. Oktober

RIEDSTADT – Nach Aufführungen beim Büchnerland-Festival, zwei Gastspielen in der Weidigstadt Butzbach und der Heimpremiere im Leeheimer Theater, steht das Theaterstück „Wenn es Rosen sind werden sie blühen“ jetzt zum letzten Mal für dieses Jahr auf dem Spielplan der BüchnerBühne. Aufführungen sind am Freitag, 13. und Samstag, 14. Oktober jeweils ab 19:30 Uhr in Riedstadt-Leeheim (Kirchstraße 16).

„Wenn es Rosen sind werden sie blühen“ geht zurück auf den gleichnamigen Roman des Darmstädter Autoren Kasimir Edschmid aus den 1950er Jahren. Der künstlerische Leiter der BüchnerBühne Christian Suhr hat aus dem Roman ein spannendes, chronologisches Bühnenwerk gestaltet, das die letzten Lebensjahre der beiden Revolutionäre des Vormärz Georg Büchner und Friedrich Ludwig Weidig zum Inhalt hat.

Die Geschichte erzählt den tragisch gescheiterten Anlauf zu einer radikalen Erneuerung Deutschlands im absolutistischen Polizeistaat Hessen. In der Gegenüberstellung des Dichters und Mediziners Georg Büchner und dem protestantischen Theologen Ludwig Weidig wird daran erinnert, dass Deutschland eine wirkliche Widerstandstradition mutiger Einzelgänger hat.

Ausgangspunkt ist die »Hessische Verschwörung« von 1834, deren Manifest, „Der Hessische Landbote“ – verfasst von Georg Büchner, redigiert von Ludwig Weidig –, zu den einflussreichsten Dokumenten der Weltliteratur gehört.

Verfolgung, Exil und Resistance, Flucht und Folter, politische Justiz und Geheimpolizei: Mächte und Schicksale, die auch das 21. Jahrhundert prägen, erscheinen bereits auf der Bühne des kleinen, zurückgebliebenen Feudalstaates der Ära Metternich.

Mitten in der idyllischen Zeit des Biedermeier erklingt hier der Kampfruf: „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ – Doch beim Volk bleibt er noch lange ungehört …

Theaterkarten für die beiden Aufführungen sind wie üblich an den örtlichen Vorverkaufsstellen, im Theaterbüro oder online im Ticketshop erhältlich. Alle weiteren Informationen hierzu sind unter www.buechnerfindetstatt.de nachzulesen.

(PS)

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