Drei Last-Minute-Tore sorgen für eine erfolgreiche Woche
Jahrelang war der sogenannte Bayern-Dusel ein geflügeltes Wort. Oft punktete der Rekordmeister Bayern München durch späte Tore und obwohl er weniger Chancen als der Gegner hatte. Was dabei meist unterschlagen wurde: Auch dazu gehören Moral und Können. Nun hat Eintracht Frankfurt diesen „Dusel“ für sich entdeckt. Drei Last-Minute-Tore bescherten den Adler-Trägern eine überaus erfolgreiche Woche vor der Länderspielpause.
Tutas Torpremiere
Im Heimspiel gegen RB Leipzig hielt zunächst Torhüter Kevin Trapp eine leidenschaftliche Eintracht gegen überlegene Leipziger in der Partie und verhinderte unter anderem in der 83. Minute gegen den Leipziger Emil Forsberg das vorentscheidende 0:2. Und in der vierten Minute der Nachspielzeit sorgte der aufgerückte Keeper dann bei einen Freistoß in der Abwehr der Gäste für Unruhe, so dass der Brasilianer Tuta zum Ausgleich einköpfen konnte. Es war das erste Bundesliga-Tor des Abwehrspielers, der seit 2019 bei der Eintracht unter Vertrag steht.
Skandinavische Joker stechen
Im Europa-League-Endspiel bei Olympiakos Piräus hatte die Eintracht zwischenzeitlich große Schwierigkeiten mit den Griechen. Dass man nun auf jeden Fall weiterkommt und sich mit einem Sieg aus den letzten beiden Partien der Gruppenphase gar schon den direkten Einzug ins Achtelfinale sichern kann, lag unter anderem am glücklichen Händchen von Trainer Oliver Glasner bei seinen Einwechslungen. Der 2:1-Siegtreffer war eine Joker-Co-Produktion des Dänen Jesper Lindström (Vorlage) und des Norwegers Jens Petter Hauge (Tor). Es war die 92. Minute.
Turbulente Schlussphase in Fürth
Bei der noch sieglosen SpVgg Greuther Fürth gab es ebenfalls eine turbulente Schlussphase. In der 75. Minute brachte Sebastian Rode die Eintracht in Führung. Dem wackeren Aufsteiger gelang in der zweiten Minute der Nachspielzeit der Ausgleich. Doch die Eintracht hatte die Glücksgöttin Fortuna wieder auf ihrer Seite: Zwei Minuten später sorgte der kolumbianische Angreifer Rafael Borré für den Siegtreffer.
Trainer Glasner lobte danach sein Team: „Ich behaupte mal: 99 von 100 Mannschaften erholen sich von diesem Genickschlag nicht mehr.“ Das zeige, „mit welchem Willen die Jungs zu Werke gehen und deshalb bin ich mächtig stolz auf sie“. Für die Eintracht war es erst der zweite Sieg in elf Liga-Spielen. Deswegen nahm der Coach sein Team auch in die Pflicht: „Es sind ganz, ganz kleine Schritte, die wir nur machen können. Natürlich wollen wir in vielen Bereichen besser sein.“
Von Stephan Köhnlein