Informationsveranstaltung des Hospiz- und Palliativnetzwerks
KREIS GROSS-GERAU – Nachdem das Bundesverfassungsgericht das vom Deutschen Bundestag im Jahr 2015 beschlossene Verbot der organisierten Sterbehilfe im Februar 2020 nicht nur gekippt, sondern auch deutlich gemacht hat, dass jeder Mensch das Recht haben soll, selbstbestimmt zu sterben (auch mit Unterstützung Dritter), ist in der Bevölkerung und der Politik erneut eine breite Diskussion dazu entfacht.
Am 6. Juli 2023 sind beide dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegten Gesetzesvorlagen gescheitert, so dass es in Deutschland aktuell weiterhin keine gesetzliche Regelung gibt.
Das Thema bleibt umso mehr präsent. Darum will das Hospiz- und Palliativnetzwerk im Kreis Groß-Gerau es im Rahmen des Welthospiztags 2023 beleuchten und interessierte Bürger*innen zur Diskussion darüber anregen. Unter der Überschrift „Frei? – Tod! Ist Suizid wirklich der letzte Ausweg?“ geht es am Freitag, 13. Oktober, um die Herausforderung für den Einzelnen, für Nahestehende und für die Gesellschaft, wenn Leben unerträglich wird.
Suizidgründe, Fakten und Präventionsansätze werden im Vortrag thematisiert
Der Hospiz- und Palliativtag findet von 15 bis 18 Uhr im Georg-Büchner-Saal des Landratsamts Groß-Gerau, Wilhelm-Seipp-Straße 4, statt. Der Eintritt dazu ist frei. Die Begrüßung übernimmt der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan. Auf anregende Weise in die Thematik einführen wird die Riedstädter BüchnerBühne mit Auszügen aus „Romeo & Julia“, Shakespeares berühmten Werk rund um Liebe, Macht und (Frei-)Tod.
Suizidgründe, Fakten und Präventionsansätze werden im Vortrag von Anke Creachcadec vom Bündnis gegen Depression im Kreis Groß-Gerau (www.bgd-gg.de) beleuchtet, ehe eine Podiumsdiskussion zum Thema folgt. Daran nehmen teil: Rechtsanwalt Prof. Robert Roßbruch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben, Dr. med. Bernd Oliver Maier, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, sowie Dr. med. Harald Braun, Vorsitzender der Ambulanten Ethikberatung Groß-Gerau. Auch das Publikum wird eingebunden, kann Diskussionsbeiträge liefern.
Zusätzlich stehen die Netzwerkpartner in der Pause sowie am Anfang und Ende der Veranstaltung an ihren Infoständen für Gespräche zur Verfügung.
(PS)