Blick aufs Lieferkettengesetz

Schreib- und Argumentations-Workshop der KVHS

KREIS GROSS-GERAU – Wer auf die Gesetzgebung zum EU-Lieferkettengesetzes einwirken möchte, muss die zuständigen Politiker*innen ansprechen. Im Schreib- und Argumentationsworkshop der Kreisvolkshochschule Groß-Gerau (KVHS) am 1. März können Teilnehmende gemeinsam Argumente sammeln und ganz konkret Schriftstücke an Menschen aus Politik und Wirtschaft formulieren.

Wenn wir hier bei uns einkaufen und Preise und Qualitäten vergleichen, lässt sich erkennen, wie die Waren produziert wurden. Vielleicht stammt der Kakao für die Schokolade aus Kinderarbeit in der Elfenbeinküste. Der Glimmer-Rohstoff Mica, der vor allem für Kosmetik und Farben eingesetzt wird, wurde wahrscheinlich durch Kinderarbeit in Indien abgebaut. Bei Lederwaren ist es sehr wahrscheinlich, dass die Arbeitsbedingungen beim Gerben in Bangladesch gesundheitsschädlich und menschenunwürdig sind.

Genau das und weitere Themen sollen mit dem Lieferkettengesetz ausgeschlossen werden. Demnach müssen Firmen Kinderarbeit und Ausbeutung bei ihren Zulieferern verhindern. In Deutschland gilt das Gesetz seit Januar 2023 – zuvor hat es die Politik allerdings deutlich abgeschwächt, vor allem durch den Druck der Wirtschaftslobby. Das droht nun auch dem EU-Lieferkettengesetz.

Sich mit den Hintergründen auskennen, die Problematik erkennen und den eigenen Antrieb besitzen, etwas verändern zu wollen – das sind die besten Voraussetzungen, um sich für das Thema Lieferkettengesetz einzusetzen. Konkrete Anleitungen erhalten Interessierte in dem genannten Workshop, der am Mittwoch, 1. März, von 14.30 bis 17 Uhr im Schloss Dornberg in Groß-Gerau stattfindet. Begleitend dazu gibt es die Gelegenheit, sich zum Thema zu vernetzen und weitere konkrete Handlungsmöglichkeiten kennenzulernen oder einzubringen.

Der kostenfreie Workshop wird in Kooperation mit den Akteur*innen der Initiative Lieferkettengesetz im Kreis Groß-Gerau angeboten und von Michael Müller-Puhlmann und Ingrid Reidt angeleitet. Die Initiative Lieferkettengesetz im Kreis Groß-Gerau besteht aus verschiedenen Bildungseinrichtungen und Akteur*innen aus Gewerkschaften, Kirchen und Fairhandels-Initiativen. Diese laden Interessierte dazu ein, zum Thema menschenwürdige und faire Arbeitsbedingungen bzw. Lieferketten aktiv zu werden.

Für inhaltlichen Rückfragen steht Michael Müller-Puhlmann unter der Telefonnummer 0177 4757644 zur Verfügung. Anmeldungen für den Workshop nimmt das Servicebüro der KVHS entgegen. Sie sind über die Homepage www.kvhsgg.de/gesellschaft, telefonisch (06152 1870-0) oder per E-Mail (info@kvhsgg.de) möglich.

(PS)

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