Urvater des deutschen Kabaretts
RIEDSTADT – In der Programmreihe „SatireSamstag“ der BüchnerBühne Riedstadt geht es einmal monatlich um Autoren und Bühnenkünstler der 1920er und 1930er Jahre, deren scharfsinniger Humor nichts an Aktualität verloren hat. Am Samstag, 2. März um 19.30 Uhr steht der Journalist, Romanautor, Liedtexter und Lyriker Kurt Tucholsky im Mittelpunkt. Er gilt heute als Urvater des deutschsprachigen Kabaretts.
Der am 9. Januar 1890 in Berlin geborene Kurt Tucholsky war einer der bedeutendsten deutschen Satiriker und Gesellschaftskritiker des vorigen Jahrhunderts. Er gewann als radikaler Pazifist und geradezu bestürzend frühzeitiger, prophetischer Warner vor dem militanten deutschen Nationalismus politische Bedeutung.
Unter den Pseudonymen Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel und Kaspar Hauser war er fünffacher Mitarbeiter der „Weltbühne“, einer Wochenschrift, die er gemeinsam mit Siegfried Jacobsohn und nach dessen Tod mit dem späteren Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky zu einem der aggressivsten und wirksamsten publizistischen Instrumente der Weimarer Republik machte. Nach dem offensichtlichen Absturz Deutschlands in die Barbarei des Nationalsozialismus nahm er sich am 21. Dezember 1935 in seiner letzten Exilstation in Schweden das Leben.
Der anregende Abend wiederholt ein Programm aus dem vergangenen Jahr, das seinerzeit auf großesPublikumsinteresse stieß. Das Theatercafé öffnet bereits um 18.30 Uhr. Eintrittskarten sind zum Preis von 20 Euro an der Abendkasse oder vorab für 18 Euro (ermäßigt 15 Euro) an den verschiedenen Vorverkaufsstellen oder online im Ticketshop erhältlich. Weitere Informationen sind im Internet unter buechnerfindetstatt.de nachzulesen.
(PS)