Platz für rund 70 Menschen
KREIS GROSS-GERAU – Eine neue Unterkunft für Geflüchtete nimmt der Kreis Groß-Gerau in dieser Woche in Betrieb. Standort ist die ehemalige Zulassungsstelle in Rüsselsheim am Main, die zwischenzeitlich schon als Impfambulanz genutzt worden war. Die Räume sind nun in den vergangenen Monaten für den neuen Zweck umgebaut worden. Bei einem Pressetermin wurden sie der Öffentlichkeit vorgestellt.
Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan sagte, dass der Kreis weiterhin möglichst auf die Nutzung von Sporthallen als Domizil für die Hilfe suchenden Menschen verzichten möchte. Darum richte er seine Anstrengungen auf Unterkünfte wie diese und mietet Hotels und Wohnungen an. Auch leerstehende Büroräume, die sich leicht umbauen lassen, wären geeignet, den Druck zu verringern. „Der Kreis ist für Wohnraum-Angebote aus der Bevölkerung weiterhin dankbar“, betonten Adil Oyan und Olga Stüwe vom Fachdienst Asyl und Zuwanderung.
Beschreibung der Unterkunft
Architektin Adrienne Mittelstädt beschrieb die Unterkunft während des Rundgangs. 25 unterschiedlich große Zimmer mit ein bis fünf Betten bieten Platz für mindestens 69 Personen. Es gibt vier neue Küchen, zwölf Toiletten (Bestand), je drei Putz- und Abstellräume sowie Technikräume. Aus Zeitgründen wurden zunächst neben dem Gebäude zwei Duschcontainer mit je einem WC und je fünf Duschen aufgestellt; möglichst bald sollen die Duschen im Keller eingerichtet werden. Zudem gibt es einen Waschcontainer mit fünf Waschmaschinen.
Eine Schließanlage und eine Brandmeldeanlage wurden installiert. Aus Brandschutzgründen führt zudem eine neue Fluchttreppe aus dem Obergeschoss ins Freie. Ohne die Kosten für die Fluchttreppe hat der Kreis rund 490.000 Euro in den Umbau investiert. Neben den bereits bestehenden Gebäuden in Bischofsheim, Trebur und Stockstadt am Rhein ist dies die vierte kreiseigene Unterkunft. 320 Unterkünfte gibt es insgesamt kreisweit. In diesem Jahr hat der Kreis Groß-Gerau bereits 3300 geflüchtete Menschen aufgenommen, 2600 davon aus der Ukraine. Aktuell kommt die Mehrheit der Hilfesuchenden allerdings aus anderen Ländern.
(PS)