Mittwoch, Oktober 30, 2024

OB-Wahl Darmstadt – DArüber reden wir

Darmstädter Oberbürgermeisterstichwahl: Wer wird gewinnen?

Öffentlicher Wahlabend der Wissenschaftsstadt

DARMSTADT – Anlässlich der Stichwahl im Rahmen der Oberbürgermeisterwahl 2023 lädt die Wissenschaftsstadt Darmstadt für Sonntag, 2. April, um 18 Uhr (Einlass 17.30 Uhr) zum öffentlichen Wahlabend in die Centralstation (Im Carree, 64283 Darmstadt) ein.

Die Eröffnung des Wahlabends erfolgt durch Oberbürgermeister Jochen Partsch, danach übernimmt Moderator Lars Hennemann und führt die Besucherinnen und Besucher durch den Abend.

Im Laufe der Veranstaltung informiert er über die Ermittlung der Wahlergebnisse und wird sie gemeinsam mit den beiden verbliebenen Kandidaten, Michael Kolmer und Hanno Benz, sowie mit Bürgerinnen und Bürgern interpretieren und kommentieren. Auf einer Großbildleinwand werden die Ergebnisse aus den städtischen Wahlbezirken präsentiert.

(PS)

 

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Das ist neuer Rekord für Darmstadt: Zehn Kandidatinnen und Kandidaten wollen neuer Rathauschef werden. Bei der letzten OB-Wahl 2017 traten neun Bewerberinnen und Bewerber an. Jochen Partsch (Die Grünen) kam damals auf 50,4 Prozent der Stimmen vor Michael Siebel von der SPD und sieben weiteren Kandidaten. Seit dem 6. Februar kann man die Briefwahl online beantragen. Bis zum 15. März und bei einer Stichwahl bis zum 29. März bleibt dieses Zeitfenster geöffnet. Sollte im ersten Wahlgang am 19. März keiner der Kandidierenden eine absolute Mehrheit erreichen, geht es für die beiden Bewerberinnen oder Bewerber mit den meisten Stimmen am 2. April in die Stichwahl. Im neuen M-Magazin (Erscheinungstermin Kalenderwoche 10) stellt Hans-Werner Mayer die Kandidaten vor:

 

Michael Kolmer (Grüne)

Michael Kolmer ist 52 Jahre alt und wohnt in Mühltal. Seit Juni 2021 ist er hauptamtlicher Stadtrat und Dezernent für Klimaschutz, Umwelt, Bau und Planung sowie Mobilität in Darmstadt. Dem Grünen-Politiker werden gute Chancen eingeräumt, die Nachfolge seines Parteifreunds Partsch anzutreten. Der studierte Geograph und Politikwissenschaftler genießt großen Rückhalt. Bei seiner Aufstellung als Kandidat stimmten 94 Prozent der Delegierten für ihn. Als zentrale Aufgabe nennt er die Mobilitätswende, die den Klimaschutz vorantreiben und Sicherheit und Lebensqualität in der Stadt sichern soll. Darmstadt sei sozial und inklusiv und solle es auch bleiben.

 

Hanno Benz (SPD)

Hanno Benz (SPD), der frühere Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD aus Arheilgen, ist 50 Jahre alt und seit drei Jahren als Leiter Public Affairs des Frankfurter Energieversorger Mainova tätig. Sein Vater Peter Benz war 1993 nach der Reform der erste direkt gewählte OB in Darmstadt. Der Politikwissenschaftler aus dem Stadtteil Arheilgen war 15 Jahre lang Stadtverordneter, zog sich aber nach dem schlechten Kommunalwahlergebnis 2016 aus dem Parlament zurück. Er betont, dass das Allgemeinwohl immer Vorrang vor Klientelinteressen haben müsse. Die Krisen unserer Zeit seien vor allem soziale Krisen. Die Sicherung der Grundbedürfnisse müsse für alle gewährleistet sein.

 

Paul Georg Wandrey (CDU)

Der 32 Jahre alte Bauingenieur ist seit Mitte September 2022 Baudezernent der Stadt, zudem untersteht ihm das Bürger- und Ordnungsamt. Als gebürtiger Darmstädter fühlt sich der jüngste Kandidat und Familienvater der Stadt nach eigenen Worten besonders verbunden. Der Vorsitzende der CDU Darmstadt will für eine ausgeglichene Stadtentwicklung sorgen, bei der Wohnraum, Wirtschaft, Verkehr und Natur »in einem gesunden Verhältnis« zueinanderstehen. Außerdem will er einen »Mobilitätsfrieden« schaffen, der unterschiedliche Verkehrsnutzer wie Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger zusammenbringt.

 

Ulrich Franke (Die Linke)

Er arbeitet als Geschäftsführer der Landtagsfraktion der Linken in Wiesbaden, der 54-Jährige trat bereits 2017 bei der OB-Wahl an und kam auf 4,3 Prozent der Stimmen, was damals den fünften Rang bedeutete. Seit Ende 2017 sitzt er im Darmstädter Rathaus Stadtverordneter. Der Software-Entwickler will bezahlbaren Wohnraum schaffen und für soziale Gerechtigkeit sorgen. Er will auch eine entschlossene Klimapolitik erreichen, deren Kosten aus Unternehmensgewinnen finanziert und nicht den sozial Schwachen aufgebürdet werden sollen.

 

Holger Klötzner (VOLT)

Der in Gießen geborene und in Wetzlar aufgewachsen Wirtschaftsinformatiker fühlt sich inzwischen »in Darmstadt angekommen«. Seit Oktober 2021 ist er hauptamtlicher Stadtrat und Dezernent für Digitalisierung, Schule und Datenschutz. Mit ihm stellt die junge Partei Volt – Koalitionspartner von Grünen und CDU im Darmstädter Rathaus – einen eigenen OB-Kandidaten. Zu seinen Zielen gehört es, Kitas und Schulen in einem guten Zustand zu halten und bis 2026 allen Grundschulkindern einen Betreuungsplatz zu garantieren. Zudem will er durch mehr Digitalisierung die Verwaltung schneller und effizienter machen. Um dem Klimaschutz gerecht zu werden, sollen städtische Gebäude energiesparender werden.

 

Kerstin Lau (Uffbasse)

Die 51-jährige Vorsitzende der Stadtverordnetenfraktion der Wählervereinigung Uffbasse ist seit 2004 Stadtverordnete. Bei der OB-Wahl 2017 hatte sie mit 12,4 Prozent der Stimmen überraschend das drittbeste Ergebnis erzielt. Jetzt unternimmt die studierte Sozialpädagogin einen zweiten Anlauf. Ihr liegen soziale Gerechtigkeit, Diversität und Solidarität am Herzen. Auf ihrer Agenda steht bezahlbarer Wohnraum für alle, Kinder- und Jugendförderung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie kulturelle Vielfalt. Sie plädiert für wechselnde Mehrheiten anstelle von starren Koalitionen.

 

Gerburg Hesse-Hanbuch (FDP)

Die 57 Jahre alte Apothekerin besitzt erst seit einem Jahr das Parteibuch der Liberalen. Zuvor saß sie als Parteilose für die CDU-Fraktion in der Pfungstädter Stadtverordnetenversammlung. Als Oberbürgermeisterin will sie vor allem Darmstadts Wirtschaftskraft stärken, etwa durch zusätzliche Parkmöglichkeiten für Kunden. Gleichzeitig will sie das Radwegenetz ausbauen. Weitere Ziele sind die Förderung von Wohneigentum und die Sicherung bezahlbaren Wohnraums.

 

Mirko Steiner (Die Partei)

Die Satiregruppierung »Die Partei« schickt Mirko Steiner ins Rennen. Mit welchen satirischen Elementen er in den Wahlkampf geht, wird sich noch zeigen. Der 41-Jährige ist als selbstständiger IT-Berater tätig. Sein Ansatz: Nah am Burger (ohne „ü”) sein. Er begründete seine Kandidatur mit der Suche nach einem leichten, gut bezahlten und mit dem Fahrrad erreichbaren Arbeitsplatz.

 

Michael Ziemek (WGD)

Für die Wählergemeinschaft Darmstadt (WGD) kandidiert der 34 Jahre alte Ingenieur. Selbst in einem Frankfurter Mobilitätsunternehmen tätig will er den ÖPNV in der Stadt fördern und den Autoverkehr reduzieren.

 

Harald Uhl (Freie Wähler)

Der 65 Jahre alte Darmstädter ist als selbstständiger rechtlicher Betreuer tätig. Er war schon bei den Kommunalwahlen 2021 Spitzenkandidat der Freien Wähler. Bei der Bundestagswahl 2021 kam er im Wahlkreis 186 auf 1,7 Prozent der Erststimmen. Er möchte die politischen Fehler der Vergangenheit korrigieren und das Wachstum der Stadt begrenzen.

Gesprächsrunde vom 13.2.23 

Wer steckt hinter diesen Bewerberinnen und Bewerbern? Nicht nur die Beweggründe, Vorstellungen und Ziele der einzelnen Personen interessieren die Darmstädterinnen und Darmstädter, sondern auch die Menschen „außerhalb der Politik“. Welche Interessen, Neigungen, Hobbies und Leidenschaften haben sie?

Die Moderation des Abends übernahmen„Breeweldibbe“ Charly Landzettel und Ralf Hellriegel, langjähriger Herausgeber der „Bessunger Neue Nachrichten“ und des „Lokalanzeigers“.

 

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