Veranstalter Ulrich Diehl verärgert über zu wenig Unterstützung der Stadt Groß-Gerau
Am 15. Und 16. Juni fand im Schloss Dornberg bei Groß-Gerau die Gartenmesse „Gartenwelten und Immo“ statt. Für auswärtige Besucher war der Veranstaltungsort nur schwer zu finden, Plakate mit Hinweisen wurden nicht erlaubt und teilweise entfernt. Der Messerveranstalter, Ulrich Diehl von der Darmstädter UDVM GmbH, sieht die Probleme in erster Linie bei der Zusammenarbeit von Stadt und Kreis. Trotz der mehrheitlich positiven Rückmeldungen von vielen Besuchern ist er verärgert und noch unschlüssig, ob er im kommenden Jahr wieder eine Messe in Groß Gerau veranstalten wird.
Im Folgenden ein Kommentar von Ulrich Diehl:
„Mein Veranstaltungsteam und ich wollten etwas Neues wagen, eine Messe mit mehr als 40 Ausstellern im Schloss Dornberg. Ähnliches gibt es seit vier Jahren mit großem Erfolg in Dieburg, rund 3.000 besuchten die Veranstaltung vor wenigen Wochen, davon rund 800 aus dem Raum Groß-Gerau. Eine solche Messe ist ein Publikumsmagnet, von dem auch die Stadt und deren Gewerbe profitieren.
In Dieburg werden diese Messen von der Stadt unterstützt und gefördert, so etwa vom Bürgermeister, der zu einem Informationsbesuch vorbeikommt, der Kommunalpolizei, die ein Auge auf das Messegelände hat oder auch dem Stadtmarketing mit Tipps für gute Standorte von Hinweisschildern. Auch die regionale und überregionale Presse berichtet davor und auch als Nachschau ausführlich. In allen Bereichen eine gute Zusammenarbeit, von der alle Beteiligten profitieren.
Nicht so in Groß-Gerau. Ausdrücklich ausnehmen von meiner Kritik möchte ich den Kreis Groß-Gerau, hier verlief die Zusammenarbeit sehr gut. Anders jedoch die Stadt. Diese wollte die Messe zuerst nicht genehmigen, als die Genehmigung erteilt war wurden nachfolgend in vielen Bereichen Verbote ausgesprochen, viele Hürden aufgebaut, die die Organisation stark erschwert haben. Da gab es große Hindernisse, etwa das Verbot, Hinweisschilder auf den Messe-Ort und die Parkmöglichkeiten anzubringen, aber auch Kleinigkeiten, so war es ein unglaublicher Verwaltungsaufwand, einen Absperr-Pfosten zum einfacheren Entladen der Waren kurzeitig zu entfernen.
Warum ist das so? Warum ignoriert die Stadt diese Messe, während andere Veranstaltungen in der Innenstadt unterstützt werden? Weil die Stadt Groß-Gerau kein Interesse daran hat, dass eine Veranstaltung erfolgreich verläuft, die auf dem Gelände des Landkreises Groß-Gerau stattfindet. Es wird hier privaten Veranstaltern mit allen Mittel so schwer wie möglich gemacht, etwas für die Bürger von Stadt und Kreis auf die Beine zu stellen.
Unsere Messe ist eine rein private Veranstaltung, finanziert völlig ohne Steuergelder. Wir werben dafür großflächig, in unseren eigenen Printmedien, aber auch in der großen überregionalen Presse, sogar im Radio. Auch davon profitieren der Kreis und auch die Stadt.
An anderen Orten, etwa Dieburg oder Erbach im Odenwald, weiß man das zu schätzen und unterstützt die Organisatoren. In Groß-Gerau jedoch wird geprüft, ob ein Absperrpfosten auf Kreis- oder Stadtgelände steht und wer denn nun befugt sei, zu entscheiden, ob das Hindernis kurz umgeklappt werden darf oder nicht. Es wird mit empfindlichen Strafen für verbotene Plakate gedroht und zugesagte Rückrufe vom Stadtmarketing bleiben aus.
So geht’s nicht! Als Unternehmer geraten wir hier zwischen die Fronten von Stadt und Kreis, eine vernünftige Organisation ist nicht möglich. Das ist sehr schade, denn, auch wenn es in der Berichterstattung einer großen Tageszeitung anders dargestellt wurde, war die Messe ein Erfolg. Zu unserer Veranstaltung kam die Journalistin am Sonntagvormittag, da ist auf keiner Veranstaltung was los, um dann ihren natürlich nicht positiven Nachbericht zu schreiben.
Gespräche und Nachfragen unseres Teams am Einlass ergaben, dass Besucher aus Stadt, Kreis und der Region kamen. Auch die Aussteller zeigten sich am Sonntagabend zufrieden. Natürlich gibt es Verbesserungsmöglichkeiten, die sondieren wir aktuell. Es war ja die erste Ausstellung im Schloss Dornberg, da gibt es immer was zu optimieren.
Ob es jedoch im kommenden Jahr wieder eine „Gartenwelten & Immo“ Messe in Groß-Gerau geben wird, weiß ich noch nicht. Unter den aktuellen Gegebenheiten halte ich es für schwer realisierbar.“
Frage an die Leser:
Messeveranstalter Ulrich Diehl sieht das Problem in der fehlenden Abstimmung zwischen Landkreis und der Stadt Groß-Gerau. Hier gäbe es viel Reibungsverlust, der viel Positives für die Bürgerinnen und Bürger verhindere, auch in anderen Bereichen. Deshalb die Frage an unsere Leser: haben sie ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder gibt es auch positive Bespiele, wo die Zusammenarbeit gut funktioniert? Schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen an
leserbriefe@gerauer-rundblick.de
Foto: Rolf K. Wegst