Crumstadt geht ans Licht
CRUMSTADT – Crumstadt geht nun nach und nach „ans Licht“. So nennen die Fachleute der Deutschen Glasfaser es, wenn beim Glasfaserausbau die Hausanschlüsse aktiviert werden. Denn in Crumstadt ist die Ausbauphase so weit fortgeschritten, dass die ersten Aktivierungen begonnen werden können.
Florian Frommherz, Projektmanager Bau vom Unternehmen Deutsche Glasfaser, steht mit Bürgermeister Marcus Kretschmann im Hauptverteiler für Crumstadt und erläutert das Procedere. Denn im Herzstück des Glasfaserausbaus, der in Crumstadt in der Nähe des Freibads steht, laufen alle Glasfaseranschlüsse der jeweiligen Ortsteile zusammen. Von hier aus werden jetzt nach und nach die einzelnen Gebäude, deren Besitzer sich für schnelles Internet entschieden haben, ans Netz angeschlossen.
Und das sind in Crumstadt und Erfelden jede Menge, wie Frommherz berichtet: rund 41,47 Prozent der Haushalte haben sich in den beiden Stadtteilen für schnelles Internet entschieden. Aus gutem Grund, erläutert Frommherz: „Es wird immer enger. Home Office nimmt immer mehr zu, die Computerspiele werden immer hochauflösender und Streaming-Dienste werden immer mehr nachgefragt. Glasfaser ist sehr ergiebig und kann das alles abdecken.“
Weil das herkömmliche Netz in Crumstadt und Erfelden besonders langsam war, hatte die Stadtverordnetenversammlung 2022 beschlossen, einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Glasfaser für beide Stadtteile zu vereinbaren. Diese baut nun dort eigenwirtschaftlich das schnelle Internet mit Glasfaser bis ins Haus (FTTH: fibre to the home) aus. In Crumstadt sind die Tiefbauarbeiten abgeschlossen, sodass nun mit der Aktivierung der Hausanschlüsse begonnen werden kann. In Erfelden steht noch etwa die Hälfte der Tiefbauarbeiten an. Frommherz schätzt, dass die Aktivierungen der Hausanschlüsse in diesem Stadtteil in Q1 2024 abgeschlossen sein werden.
Der Kooperationsvertrag wurde zwischenzeitlich auch auf die Stadtteile Goddelau, Leeheim und Wolfskehlen ausgeweitet, aktuell läuft dort noch die Nachfragebündelung. Denn nur, wenn genügend Interessenten zusammenkommen, lohnt sich wirtschaftlich für das Unternehmen der aufwändige Ausbau. „Wir sind in den drei Stadtteilen jetzt auf dem Stand, dass das bestehende Netz gerade so ausreicht, aber mit Sicherheit in sieben Jahren nicht mehr“, prognostiziert Bürgermeister Kretschmann. „Ich hoffe, dass wir die Vermarktung für die drei Stadtteile hinbekommen, sonst vertun wir hier eine Riesen-Chance, gerade in Hinblick auf Home Office“, betont der Bürgermeister.
Denn im Zuge des Neuausbaus werden die Anschlüsse kostenlos bis ans Haus gelegt, wenn sich die Eigentümer für zwei Jahre vertraglich an die Deutsche Glasfaser binden. „Natürlich ist auch ein nachträglicher Anschluss zu einem späteren Zeitpunkt möglich, aber der muss dann bezahlt werden“, erläutert Frommherz.
(PS)