„Es ist richtig, der Städtischen Seniorenarbeit ein modernes Zuhause zu geben“
DARMSTADT – Nach einer Bauzeit von rund 32 Monaten, mehrjährigen Gesprächen im Vorfeld, einer Machbarkeitsstudie und der Neuvergabe der Planungsarbeiten sowie der Durchführung der Vorarbeiten ab 2017 ist das neue Haus Raiss bezugsfertig.
Demnächst wird es wieder die Büros, Tagungs– und Veranstaltungsräume der Städtischen Seniorenarbeit sowie externen Organisationen und Institutionen und deren Kursangebote – etwa von der Kreisvolkshochschule (KVHS) – beherbergen.
Bei den Gesprächen im Vorfeld war unter anderem die bewegte Geschichte des Haus Raiss und seiner Vorbesitzer Grund zahlreicher Diskussionen: Denn das ehemals im Eigentum der jüdischen Familie Hirsch und ihrer Nachfahren stehende Gebäude war während des Nationalsozialismus und vor der Flucht einzelner Familienmitglieder 1939 an Weißbindermeister Philipp Raiss übertragen worden. Er lebte und arbeitete darin und vermachte das Haus Anfang der 1980er der Kreisstadt Groß–Gerau. Das war der Startschuss, um die Städtische Seniorenarbeit dort zu beheimaten, die 1983
im Haus Raiss ihr Lager aufschlug. Vier Jahrzehnte nach dem Einzug der Seniorenarbeit in das historische Haus Raiss ist nun die Wiederaufnahme der Arbeit im neuen Haus Raiss nach kurzem Gastspiel im Haus Leni zu vermerken.
Bürgermeister Erhard Walther betonte im Rahmen der Eröffnungsfeier: „Es ist richtig, der
Städtischen Seniorenarbeit ein modernes Zuhause zu geben. Das neue Haus Raiss mit seiner markanten Giebelform ist genau der richtige Ort dafür“
Neues Gebäude mit modernster Technik und altersgerechten Räumlichkeiten
Der Neubau ist nach den gültigen Wärmeschutzanforderungen erstellt. Die Beheizung erfolgt per Wärmepumpe, so dass eine Gasheizung nicht notwendig ist. Über die PV–Anlage auf dem Dachwird Strom gewonnen und zur eigenen Versorgung genutzt. Das gesamte Gebäude ist mit W–Lan ausgerüstet. Das Gebäude ist soweit möglich nach den Vorschriften der DIN 1840–1 (barrierefreies Bauen) geplant und erstellt.
Die Räume im Erdgeschoss werden durch zahlreiche (Senioren–)Gruppen in Absprache mit der städtischen Seniorenarbeit genutzt werden, momentan sind es 25 Gruppen. Durch die mobile Trennwand in dem zum Hof gelegenen Raum kann eine Teilung in zwei kleinere Einheiten vorgenommen werden. Im Obergeschoss befinden sich die Büros der städtischen Seniorenarbeit, sowie für die Generationenhilfe und den Seniorenbeirat.
Im Hofbereich wird zur Fläche der Katholischen Kirche ein Schiebetor eingebaut. Das ermöglichteine räumliche Trennung oder Potenziale für eine gemeinsame Nutzung. Die Zufahrt zum Grundstück erfolgt über die Frankfurter Straße.
Technische Daten des Gebäudes
- Mauerwerk mit Mineralwollaußendämmung (20 cm)
- Alufenster, 3– Verglast, Rahmen eloxiert
- Dach mit Aufsparrendämmung
- Boden Linoleum in den Nassräumen Fliesen
- Stromleitungen 11.000 Meter
- Datenleitungen 4300 Meter
- Beheizung mit Wärmepumpe, Luft / Wasser
- PV–Anlage
Räume im Erdgeschoss
- Veranstaltung 1: 103,47 qm
- Veranstaltung 2: 35,44 qm
- Veranstaltung 3: 45,71 qm
Gesamtfläche EG: 335,09 qm
Räume im Obergeschoss
- Büros für Angestellten der Städtischen Seniorenarbeit
- Seniorenbeirat
- Generationenhilfe
Gesamtfläche Obergeschoss inklusive Terrassen: 366,73 qm
Flächen und umbauter Raum
- Nutzfläche EG und OG: 712,76 qm
- Umbauter Raum: 3448,94 cbm
- Pflasterfläche: 550 qm
(PS)