Einsatz für den Erhalt der Rheinfähre Landskrone
KREIS GROSS-GERAU – Mit einem Brief wendet sich Landrat Thomas Will an Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir, um auf die angespannte Lage des Fährbetriebs „Landskrone“ aufmerksam zu machen und das Land um Unterstützung zu bitten.
Der Betrieb leidet seit Längerem unter der Vollsperrung der Landesstraße 3096, die zwischen Leeheim und Geinsheim von Grund auf saniert wird. Zudem ist die B420 in Nierstein gesperrt. In Folge dieser Arbeiten und der damit verbundenen weiträumigen Umleitungen hat der Fährbetrieb einen Fahrgastrückgang von bis zu 67 Prozent verzeichnet. Mittlerweile geht es um die Existenz, weshalb es zum Thema bereits eine Kleine Anfrage im Hessischen Landtag gibt.
Auch der Groß-Gerauer Landrat Thomas Will setzt sich für eine Unterstützung des Betriebs durch das Land ein, damit die wichtige Fährverbindung erhalten bleiben kann und das Unternehmen nicht aufgibt. Denn „die Rheinfähre Landskrone ist die Basis für über Jahrzehnte gewachsene, den Rhein überspannende Verbindungen. Entfällt dieser Fährbetrieb, brechen auch viele dieser Verbindungen zusammen, was nicht zu verantworten wäre“, schreibt Thomas Will an Tarek Al-Wazir, dem er zugleich ein persönliches Gespräch über die Angelegenheit anbietet.
Der Landrat listet eine Reihe von Punkten auf, die für den Erhalt und damit die Unterstützung des Fährbetriebs an dieser Stelle sprechen: Die Fähre habe große Bedeutung fürs überörtliche Verkehrssystem und die Wirtschaft. Hinzu kommen soziale und touristische Aspekte. Auch trägt die Fährverbindung dazu bei, den Radverkehr zu stärken: Wenn Fahrten von der linksrheinischen Seite zum Arbeitsplatz im Kreis Groß-Gerau wegen der viel weiteren Wege wieder aufs Auto verlagert werden, dann „ist dies keinesfalls im Sinne der angestrebten Verkehrswende“, so Landrat Will.
Er betont, dass nicht aufgrund einer Straßensanierung – und eine weitere in der Leeheimer Ortsdurchfahrt steht demnächst bevor – eine wichtige, zwei Länder übergreifende Verbindung in den Ruin getrieben werden könne. „Solch wichtige Fährverbindungen stellen mehr als nur ein privatwirtschaftliches Unternehmen dar. Sie sind Teil der allgemeinen Daseinsvorsorge, die der Staat explizit zu gewährleisten hat.“
(PS)