Mithilfe ist gefragt
KREIS GROSS-GERAU – Eine gesicherte Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs ist für die Lebensqualität der Menschen von zentraler Bedeutung und wichtiger Bestandteil der sogenannten Daseinsvorsorge. Sowohl auf Bundes- und Landes- als auch auf regionaler Ebene ist eine wohnungsnahe Grundversorgung einer der wichtigsten Grundsätze der Raumordnung.
So gibt beispielsweise der Regionalplan Südhessen das Ziel vor, „eine angemessene Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs, in zumutbarer Entfernung auch für in ihrer Mobilität eingeschränkte Bevölkerungsgruppen“ sicherzustellen. Hierzu gehört in erster Linie die Versorgung mit Lebensmitteln. Darüber hinaus zählen Getränke, Drogerie, Pharmazeutika, Haushaltswaren, Wasch- und Putzmittel, Zeitungen, Zeitschriften, Schreibwaren, Schulbedarf und Schnittblumen zu den Grund- und Nahversorgungsgütern für den täglichen Bedarf. All diese Güter sollten für jeden fußläufig erreichbar sein, wobei eine zumutbare Entfernung von maximal 700 Metern angenommen wird.
Eine gute Nahversorgung ist ein entscheidender Standortvorteil für einen attraktiven Wohn- und Wirtschaftsraum. Sie wirkt auf die Zufriedenheit der Bevölkerung und stellt damit für Unternehmen eine nicht zu unterschätzende Entscheidungsgrundlage dar, wenn es um die Standortentscheidung geht. Denn eine hohe Wohnzufriedenheit begünstigt die Verfügbarkeit der dringend benötigten Fachkräfte.
Und wie sieht es mit der Nahversorgungssituation im Kreis Groß-Gerau aus? Dieser Frage ging der Fachbereich Regionalentwicklung, Wirtschaft und Umwelt der Kreisverwaltung nach und erfasste die Nahversorger im Kreis Groß-Gerau systematisch. Anschließend wurden die erhobenen Daten geokodiert in das kreiseigene Geoportal eingetragen. Die kartographische Übersicht mit den zugehörigen Informationen steht ab sofort kostenlos und für jeden frei zugänglich zur Verfügung.
Das Ergebnis zeigt, dass es grundsätzlich eine sehr gute Versorgungssituation im Kreis Groß-Gerau gibt. Verglichen mit ländlicheren Regionen ist die Ansiedlung im dichtbesiedelten und wirtschaftsstarken Kreis Groß-Gerau für Händler höchst attraktiv. Aber obwohl der gesamte Kreis Groß-Gerau nicht dem ländlichen, sondern dem so genannten Verdichtungs- und Ordnungsraum zuzuordnen ist, gibt es in einigen Ortsteilen wie beispielsweise Trebur-Astheim oder Gernsheim-Klein-Rohrheim Versorgungslücken.
Die Erhebung der Kreisverwaltung dient damit nicht nur informativen Zwecken, sondern stellt eine gute Datenbasis, auf deren Grundlage zum Beispiel wirtschaftliche Akteur*innen in ihrer Entscheidungsfindung unterstützt oder Mängel in der Versorgungssituation identifiziert werden.
Bisher wurden noch nicht alle Nahversorgungsdienstleister der oben genannten Kategorien erfasst. Mit den Supermärkten, Discountern, Apotheken, Metzgern, Bäckern, Getränkehändlern und Hofläden sind jedoch bereits die meisten Versorger des täglichen Bedarfs im Portal aufgenommen.
Um das Portal zu vervollständigen und auf dem aktuellen Stand zu halten, ist die Verwaltung auf die Mithilfe der Bevölkerung und Geschäftsinhaber*innen angewiesen. Sie haben über das Portal die Möglichkeit, selbst online Hinweise zu fehlenden Geschäften oder unkorrekten Angaben zu melden – beispielsweise im Falle einer Neueröffnung eines Ladens oder bei einer Änderung der Öffnungszeiten.
Das Geoportal mit der Übersicht der Nahversorger im Kreis Groß-Gerau sowie dem Nahversorgungsmelder findet sich unter www.geoportal.kreisgg.de/nahversorgermelder.
(PS)