Crumstädter pflanzen in großer Aktion Hecken in und um den Ort
RIEDSTADT – Ausgestattet mit Spaten, festem Schuhwerk und Arbeitshandschuhen versammeln sich einige Frauen und Männer aus Crumstadt unter Führung von Dieter Frey am Freitagvormittag am Rand eines Ackers in der Nähe der Pferdepension Kastanienhof. Begrüßt werden sie auch von Holger Schanz, Fachgruppenleiter Umwelt der Büchnerstadt Riedstadt und Gerry Assmann vom Außendienst der Fachgruppe sowie Christina Kohlbrecher vom Landschaftspflegeverband Kreis Groß-Gerau (LPV).
Anhand einer Karte gibt Schanz eine kurze Einweisung: In einem abgesteckten Streifen von 134 Metern Länge, der von einem Wirtschaftsweg zum nächsten reicht, und fünf Meter Breite sollen auf dem Acker drei Totholzhecken angelegt werden, sodass im Feld zwei Durchlässe bleiben. „Jetzt machen wir nur die Initialpflanzung, sodass die Hecke im Laufe der Zeit immer dichter wird“, erläutert Schanz. In einem nächsten Schritt wird noch Schnittmaterial aus anderen Hecken um und zwischen den frisch gepflanzten Sträuchern aufgeschichtet werden, sodass sogenannte Benjeshecken (Totholzhecken) entstehen. „Das bietet nicht nur einen Verbissschutz für die Pflanzen, sondern auch Lebensraum, Nahrung und Deckung für Tiere“, erläutert Schanz. Begleitend zu den Hecken sollen zudem Krautsäume entwickelt werden, die insbesondere für Rebhühner wichtig sind.
In Abstimmung mit der Stadt und dem LPV hatte Dieter Frey, Organisator der Aktion „Crumstadt im Grünen“, zu einer weiteren Pflanzaktion aufgerufen und dafür Spenden für den Ankauf der Sträucher gesammelt, als auch Freiwillige zum Einpflanzen gesucht. Da insbesondere im Außenbereich Hecken angepflanzt werden sollten, wie sie früher in und um Riedstadt üblich waren und heute nur noch in Resten erhalten sind, hat die Stadt dieses ehrenamtliche Engagement gerne unterstützt. Denn Hecken sind wichtige Nahrungs- und Lebensräume für Pflanzen und Tiere, gliedern die Landschaft, schaffen ein günstiges Mikroklima und binden zudem Kohlenstoff.
So stellte die Stadt insgesamt sechs Flächen zur Bepflanzung zur Verfügung, auf denen zumeist Hecken neu angelegt wurden. Lediglich am Sportplatz Crumstadt wurde nur eine Bestandshecke mit neuen Sträuchern ergänzt. Dabei wählte die Stadt in Abstimmung mit dem LPV Standorte, an denen Rebhühner nachgewiesen wurden, um die Lebensbedingungen dieser gefährdeten Art zu verbessern.
Mit den von Frey gesammelten Spenden kaufte die Stadt standortgerechte gebietsheimische Pflanzen aus zertifizierten Forstbaumschulen. An diesem Freitagvormittag holen die Freiwilligen Exemplare von Pfaffenhütchen, Hundsrose, Schlehe, Schneeball und Heckenkirsche vom Hänger und pflanzen sie in mehreren Reihen auf dem vorgesehenen Streifen. Alleine an diesem Standort werden 160 Sträucher in den Boden gesetzt, anschließend werden noch an einer zweiten Stelle Totholzhecken angelegt.
Doch der Freitag ist nur der Auftakt: am Samstag sorgt ein Aufgebot von circa 20 Freiwilligen dafür, dass auch die übrigen Pflanzen in den Boden kommen. Bürgermeister Marcus Kretschmann freut sich anschließend über das gezeigte bürgerschaftliche Engagement: „Es ist toll, wie hier alle mit angepackt haben, und das bei eher ungemütlichen Wetter, und zuvor schon eine so große Spendenbereitschaft gezeigt wurde, dass alle benötigten Pflanzen angeschafft werden konnten.“
(PS)