Im Standesamt wird nicht nur geheiratet

Standesbeamtin Ruth Kiroff zeigt ein Geburtenbuch von 1878. Foto: Stadt Riedstadt

Siebtklässler der Martin-Niemöller-Schule auf Erkundungstour 

RIEDSTADT – An zwei Mittwochvormittagen waren Siebtklässler der Martin-Niemöller-Schule (MNS) mit Blöcken und Stiften ausgestattet unterwegs auf geführten Erkundungstouren durch das Riedstädter Rathaus. Jeweils zwei siebte Klassen konnten im Rahmen ihres Gesellschaftskunde-Unterrichts Einblick gewinnen in die vielschichtigen Aufgaben einer Verwaltung.

Eine erste Vorstellung davon erhielten die Schülerinnen und Schüler durch Inna Wedel vom Bürgerservice, die zur Einführung das Organigramm der Stadt mit den fünf Fachbereichen vorstellte und natürlich auch erklärte, was der Bürgerservice so macht.  Anschließend ging es in Gruppen in verschiedene Fachgruppen auf den drei Stockwerken. Dabei kamen die Blöcke und Stifte zum Einsatz – denn weil es so viele Abteilungen gibt, konnten unmöglich alle alles sehen, sodass in der Nachbearbeitung des Besuches in der Schule die Informationen ausgetauscht werden mussten.

So gab es Besuche bei der Bauunterhaltung, der Stadtkasse, der Fachgruppe Umwelt, dem Standesamt, im Sozial- und Integrationsbüro, der IT, bei Abgaben und Steuern, der Stadtpolizei und dem Immobilien- und Vertragsmanagement. Dabei erfuhren die Jugendlichen so manches Überraschende. So geht es im Standesamt nicht nur um Eheschließungen – auch wenn die Schüler*innen natürlich auch mal im Trauzimmer Platz nehmen durften. Standesbeamtin Ruth Kiroff erklärte, dass auch Beurkundungen von Geburten und Sterbefällen, Namensänderungen sowie Staatsangehörigkeitsfragen zu ihrem Aufgabengebiet gehören. Besonders staunten die Jugendlichen, als Kiroff ein altes Geburtenbuch von 1878 aus dem Schrank holte und den Eintrag eines in Goddelau geborenen Jungen zeigte.

Bei der Fachgruppe Umwelt zeigten Holger Schanz und Clarice Milagres unter anderem auf der Dachterrasse Beispiele für eine kostengünstige Fassadenbegrünung. Mit großer Begeisterung wurden auch verschiedene Apfelsorten von den städtischen Streuobstwiesen verkostet. Ute Eilers von der Bauunterhaltung erklärte, welche Gebäude im Besitz der Stadt sind und ließ die interessierten Schüler*innen rätseln, welchen Stadtteil auf der großen Karte an der Wand sie gerade vor sich hatten.

Zum Abschluss gab es an beiden Tagen noch eine ausgedehnte Fragerunde mit Bürgermeister Marcus Kretschmann. Die bestens vorbereiteten Jugendlichen hatten jede Menge Fragen zu Amt und Person des Bürgermeisters, die dieser gerne beantwortete. Bei der ersten Fragerunde mit den Klassen 7a und 7d überreichten zwei Schülerinnen zudem ein selbst gestaltetes Plakat mit dem darauf verewigten Wunsch der Siebtklässler nach einem Bolzplatz und einer überdachten Bushaltestelle an der MNS. Bürgermeister Kretschmann freute sich sehr über diesen Einsatz und versprach, die Wünsche weiterzuleiten. Er verwies aber auch auf den schon vorhandenen Bolzplatz in Goddelau und regte an, Kontakt aufzunehmen mit Jugendpfleger Kai Faßnacht vom Jugendhaus Goddelau.

ggr

 

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