Wenn sich Sohn oder Tochter outen

Regenbogenflagge. Foto: Pixabay

Eltern homosexueller Kinder tauschen sich aus

KREIS GROSS-GERAU – Wenn Eltern erfahren, dass ihr Sohn einen Mann liebt oder ihre Tochter eine Frau, dann ist manchmal nichts mehr wie zuvor. Fassungslosigkeit, Unverständnis oder Wut können Reaktionen in der Familie, bei Freunden und in der Verwandtschaft sein. Outet sich das eigene Kind als lesbisch oder schwul, platzen mitunter die Vorstellungen von einem traditionellen Familienbild, sterben Hoffnungen und Pläne für die Zukunft.

Auch in einer Gesellschaft, in der Homosexualität weitgehend akzeptiert scheint, macht es für viele einen deutlichen Unterschied, wenn sich das eigene Kind outet. Homosexualität wird dann zu einem Thema, dem sich die Familie stellen muss. Viele Eltern fühlen sich in dieser Situation mit ihren Fragen allein gelassen: Wem erzähle ich von der Homosexualität meines Kindes? Wie werden Verwandte, Freunde und Nachbarn reagieren? Kann ich mit Ablehnung, Schuldzuweisungen oder Kontaktabbruch umgehen? Muss ich meinen Wunsch nach Enkelkindern aufgeben? Und wie reagiere ich auf immer wiederkehrende Fragen, ob der Sohn bereits eine Freundin oder die Tochter einen Freund hat?

Es wird zu einer neuen Selbsthilfegruppe eingeladen

In dieser herausfordernden Situation bietet der Austausch mit anderen betroffenen Eltern in einem geschützten Rahmen wichtige Unterstützung und Hilfe im Umgang mit der neuen Lebenssituation. Auf Initiative einer Mutter lädt das Selbsthilfebüro Groß-Gerau Interessierte zum Austausch in eine neue Selbsthilfegruppe ein.

Die Gruppe wird durch das Selbsthilfebüro Groß-Gerau unterstützt, funktioniert aber ohne fachliche Leitung als selbstorganisierter Zusammenschluss Betroffener.

Es handelt sich nicht um ein therapeutisches Angebot. Die Teilnahme ist kostenlos. Interessierte können sich an das Selbsthilfebüro Groß-Gerau wenden. Kontakt: Telefon 06152 989-470, Mail selbsthilfe.gross-gerau@paritaet-projekte.org.

(PS)

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