Jobcenter-Projekt verbindet Theaterspiel mit Spracherwerb
Groß-Gerau – Seit dem 2. Februar 2018 haben sich im Kulturcafé Groß-Gerau 15 theaterbegeisterte Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund zusammengefunden, um nach sechsmonatiger Probenzeit Aristophanes` Lysistrata, versetzt mit deutschem Brauchtum, auf die Bühne zu bringen. Ein gemeinsames Merkmal der aus acht Nationen stammenden Akteure ist, dass sie der deutschen Sprache bislang wenig bis gar nicht mächtig sind, was sie aber nicht davon abhält, sich dieser klassischen Komödie mit feministischem Inhalt kalauernd, tänzelnd und musisch zu nähern.
Auftraggeber des Projekts ist das Kommunale Jobcenter Kreis Groß-Gerau, ausgeführt wird das Vorhaben von der Projektfabrik gGmbH aus Witten, die als lokalen Kooperationspartner das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. Groß-Gerau einbindet. Seit 2005 hat die Projektfabrik bundesweit an mehr als 100 Standorten über 300 Theaterprojekte mit gefeierten Premieren umgesetzt.
Das übergreifende Ziel des Konzepts ist die berufliche und gesellschaftliche Integ
ration der Teilnehmenden. Dabei verbindet JobAct® über die Dauer von acht Monaten theaterpädagogische Methoden mit klassisch-kreativem Bewerbungsmanagement: Die Theaterarbeit wird von intensivem Deutsch- und Bewerbungstraining begleitet, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer münden nach den Aufführungen in betriebliche Praktika ein. Der Erfolg des Ansatzes findet sich durch nachhaltige berufliche Integrationen bestätigt. In einer offenen Probe konnten die Integrationsfachkräfte des Kommunalen Jobcenters nun anhand einiger Szenen von den Früchten harter Theaterarbeit kosten und waren angesichts der – oft ungeahnten – Talente und Potenziale der Mitwirkenden sehr beeindruckt.
Die Premiere des Stücks ist für Dienstag, 7. August 2018, sowie eine anschließende Aufführung für Mittwoch, 8. August, jeweils ab 19.30 Uhr im Kulturcafé Groß-Gerau, Darmstädter Straße 31, vorgesehen.
ggr