Landrat Thomas Will zeichnet vier Feuerwehrleute mit Ehrenkreuz aus
Kreis Groß-Gerau – Landrat Thomas Will hat bei einer Feierstunde vor Vertretern aus Politik und Brandschutz im Georg-Büchner-Saal des Kreishauses vier Feuerwehrleute für ihren langjährigen Einsatz ausgezeichnet. Benjamin Surmann aus Dornheim und Stefan Spengler aus Geinsheim wurden mit dem silbernen Ehrenkreuz geehrt, Björn Becker von der Hessenaue und Thomas Frielingsdorf aus Bauschheim erhielten das bronzene Ehrenkreuz.
Die Veranstaltung war überschattet vom Krieg Russlands gegen die Ukraine – das Duo „Tastenstreich“ hatte als Zeichen der Solidarität mit den Menschen die ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb ans Keyboard geklebt. Auch musikalisch war der Krieg präsent: Das Duo spielte zur Einleitung John Lennons Hymne „Imagine“, „Musik für den Frieden“, wie Landrat Will betonte. „Wir merken: Seit gut einer Woche ist diese Welt eine andere.“ Will sprach von der „Aggression Russlands, dessen Führer die Weltordnung in Frage stellt und Freiheit und Demokratie nicht nur in der Ukraine angreift“.
Zugleich sicherte der Landrat den Menschen in der Ukraine Solidarität zu: „Wir fühlen mit ihnen und wir werden ihnen helfen so gut wir können.“ Bereits heute so die Hilfsbereitschaft im Kreis Groß-Gerau sehr groß. „Als hätten wir auf der Erde nicht genug schwerwiegende Probleme, die die Weltgemeinschaft nur gemeinsam wird lösen können, so blicken wir nun zusätzlich auf das äußerst beängstigende Gebaren des russischen Präsidenten. Und fragen uns, wie es weitergehen soll angesichts von Aggression, Unterdrückung, Gewalt und atomarer Bedrohung“, so Landrat Will.
„Gutes kann niemals aus Lüge und Gewalt entstehen“, zitierte Will einen Satz von Mahatma Gandhi. „Wir sehen heute, dass das Gute aus Hilfs- und Einsatzbereitschaft erwachsen kann, aus ehrenamtlichem Engagement, aus Menschenfreundlichkeit, Offenheit, gegenseitigem Interesse. Die Personen, die ich heute ehre, besitzen diese Eigenschaften“, so der Landrat.
Gerade in diesen Zeiten sei das Ehrenamt so notwendig, sagte er. Sei es, unter den erschwerten Corona-Bedingungen Brände zu löschen, Menschen nach der Flutkatastrophe mit dem Nötigsten zu versorgen oder um Unterkünfte zu errichten, damit die Menschen aus dem Kriegsgebiet unterkommen können. „Wer etwas für die Allgemeinheit tut, trägt zu Zusammenhalt, Gerechtigkeit und Solidarität in unserem Gemeinwesen bei.“ Sicher, Solidarität, Einsatzbereitschaft, Selbstlosigkeit seien große Wörter und große Dinge. „Doch deren Verwirklichung beginnt immer im Kleinen.“
Gerade weil es, wie wir gerade schmerzlich erleben, vielerorts um unsere Welt nicht gut bestellt sei, „brauchen wir Menschen wie Sie, die mit anpacken, helfen und gestalten, die Verantwortung übernehmen, die das einbringen, was sie können, damit auch andere Menschen etwas davon haben“. Corona habe deutlich gemacht, wie lernfähig und flexibel Menschen seien. „Wir lernen auch im dritten Jahr der Pandemie noch weiter, mit Corona zu leben und neue Formen des Miteinanders zu finden, neue Geschäftsmodelle, neue Arbeitsweisen – auch wenn vieles natürlich auch bei Feuerwehr nur eingeschränkt möglich war.“
Das große Engagement mache deutlich, dass Demokratie, friedliches Zusammenleben, Zukunft von allen gemacht werde. „Da ist jede und jeder wichtig.“ „Unser Kreis ist weltoffen und frei, weil er Menschen wie Sie in seinen Reihen zählt“, lobt Will. „Menschen, die sich einsetzen für andere und dabei das Wertvollste geben, was sie haben: Zeit.“
ggr
Die Geehrten:
Benjamin Surmann, Dornheim (Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber)
Seit 1987 ist Benjamin Surmann Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr in Dornheim. 1993 wechselte er über in die Einsatzabteilung und schon 2004 übernahm er vorerst kommissarisch die Position des Stellvertretenden Wehrführers. In diesem Amt blieb er bis 2009 und nahm danach den Platz des Wehrführers ein.
2016 ließen Sie sich als Groß-Geraus Stadtbrandinspektor wählen. Aber nach zwei Jahren stellten Sie für sich fest: Da fehlt mir etwas. Nämlich die Funktion und Arbeit als „normaler“ Feuerwehrmann. Das, wo man direkt an Ort und Stelle mit anpacken kann. Darum verzichtete Surmann 2018 auf die erneute Kandidatur. „Ich höre über Sie: Keiner lebt die Feuerwehr Dornheim so wie Kamerad Surmann“, so Landrat Will.
Björn Becker, Hessenaue (Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze)
Im Jahr 1986 begann die Feuerwehrmann-Laufbahn von Björn Becker in der Jugendfeuerwehr Hessenaue, neun Jahre später erfolgte die Übernahme in die Einsatzabteilung. Hier übernahm er am 10. März 1996 die Funktion des Jugendfeuerwehrwarts, die er bis zum 16. Februar 2003 innehatte. Nahtlos ging es für Björn Becker in der Funktion des Stellvertretenden Wehrführers in der Einsatzabteilung Hessenaue weiter. Dieses Amt bekleidet er bis heute. „Mehr als 35 Jahren halten Sie nun also Ihrer Feuerwehr die Treue und übernehmen Verantwortung“, so Landrat Will.
Stefan Spengler, Geinsheim (Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber)
Am 30. Oktober 1979 ist Stefan Spengler in die Jugendfeuerwehr Geinsheim eingetreten. 1983 erfolgte die Übernahme in die Einsatzabteilung. Stefan Spengler war in vielen Funktionen für die Feuerwehr Trebur tätig. Unter anderem als Gruppenführer von 1987 bis ins Jahr 2000. Seit dem 14. Januar 2000 ist er in der Dienststellung als Zugführer und seit dem 1. Februar 2002 als Wehrführer – und das bis zum heutigen Tag – tätig. Zudem übernahm Stefan Spengler das Amt des Stellvertretenden Gemeindebrandinspektors in dem Zeitraum vom 1. Dezember 2015 bis 21. April 2017. „Stefan Spengler ist ganz und gar ein Vorbild für die Feuerwehrmitglieder“, so Landrat Will.
Thomas Frielingsdorf, Bauschheim (Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze)
Thomas Frielingsdorf ist seit dem 24. April 1983 in der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Trebur. Am 7. Juli 1995 übernahm er die Funktion des Jugendfeuerwehrwarts, bis er am 27. Januar 2006 die Position des Stellvertretenden Wehrführers übernahm, der er bis März 2021 blieb. Parallel ist er seit 1998 bis heute Gruppenführer, ebenso seit 2006 Zugführer. Thomas Frielingsdorf hatte zudem von 2012 bis 2015 die Funktion des Stellvertretenden Gemeindebrandinspektors inne. „Seine Hingebung an die Freiwillige Feuerwehr kommt auch dadurch zum Ausdruck, wie viele Aufgaben er übernimmt: So war Thomas Frielingsdorf über mehrere Jahre als Kreisausbilder im Kreis Groß-Gerau tätig“, so Landrat Will.