Wo Schmidt bei seinem Ex-Spieler Skarke Recht behielt

Tim Skarke gelang im Spiel gegen Heiden- heim der Treffer zum 3:2 Sieg der Lilien. Foto: Arthur Schönbein

Der gebürtige Heidenheimer überzeugte gegen seinen Ex-Verein

Heidenheims Trainer Frank Schmidt hatte bei seinem früheren Zögling Tim Skarke eine gewisse Vorahnung. Als er nach dem Hinspiel mit seinem Kumpel auf Jugend-Fußballzeiten, dem Darmstadt-Coach Torsten Lieberknecht, noch ein wenig zusammensaß, prophezeite Schmidt, dass der damals lange verletzte Skarke ein ganz wichtiger Spieler für die Lilien werden könne, wenn er gesund sei und das Vertrauen erhalte. “Leider habe ich Recht behalten”, seufzte Schmidt nach der 2:3-Niederlage seiner Mannschaft und schob zur Klarstellung nach: “Leider für uns, nicht für ihn.”

Hoch motiviert war Skarke in die Partie gegen seinen Ex-Verein gegangen, holte sich bereits nach fünf Minuten die gelbe Karte wegen eines Foulspiels ab. Aber der 25 Jahre alte Flügelspieler wirbelte auch über den Platz, war ständig anspielbar, suchte den Abschluss und krönte seine Leistung mit dem Siegtor. Dabei profitierte er allerdings von einem Fehler seines früheren Mitspielers Kevin Müller: Der Heidenheimer Torhüter ließ den mittig geschossenen Fernschuss Skarkes durch die Finger rutschen.

Tim Skarke: “Schöner geht es nicht”

Skarke stammt aus Heidenheim, wurde in der Jugend des Vereins groß und absolvierte sogar ein U21-Länderspiel für den Verein von der Ostalb. Doch für den Durchbruch reichte es dort nicht. So entschloss er sich 2019 zum Wechsel nach Darmstadt. “Es war damals gut, den Schritt zu machen, um sich weiterzuentwickeln, persönlich, aber auch mit einem anderen Umfeld”, sagte sein Ex-Coach Schmidt und flüchtete sich dann in Galgenhumor: “Das passt natürlich für uns, dass er heute den Siegtreffer gemacht hat.”

Der Spieler freute sich nach dem Sieg vor allem über die Mentalität, die die Mannschaft nach dem Rückstand mit den Fans im Rücken gezeigt hatte. “Nach dem 0:2 haben wir uns gesagt: Immer weiter, immer weiter”, sagte er. Er selbst habe versucht, viele Abschlüsse zu ziehen, was noch in der Vorwoche in Dresden nicht so gut geklappt habe. “Schöner geht es nicht”, sagte er. “Jetzt feiern wir den Sieg. Und nächste Woche geht es weiter.”

Vertrag läuft aus – Zukunft offen

Wie es für Skarke selbst weitergeht, ist allerdings noch offen. Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus. Während die Lilien mit den meisten anderen Leistungsträgern bereits verlängert haben, gibt es bei Skarke noch nichts zu vermelden. Der Spieler hat zwar betont, dass er sich in Darmstadt wohlfühle. Doch dem Vernehmen nach gibt es unterschiedliche finanzielle Vorstellungen. Skarkes gute Leistungen in den vergangenen Wochen sind auch anderswo nicht unbemerkt geblieben. Insofern befindet sich der Spieler nicht in der schlechtesten Verhandlungsposition.

Von Stephan Köhnlein

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