Zügig von der Region in die Stadt

Symbolbild - Pixabay

Machbarkeitsstudien zu Radschnellverbindungen im Kreis veröffentlicht

Kreis Groß-Gerau – Basierend auf einer Potenzialanalyse des Landes Hessen aus dem Jahr 2018 hat der Kreis Groß-Gerau für die drei weiter zu untersuchenden Korridore Mainz-Frankfurt, Darmstadt-Rüsselsheim und Groß-Gerau-Frankfurt bereits im Frühjahr 2020 Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben. Die Studien hatten zum Ziel, unter Berücksichtigung des Radverkehrspotenzials und des Nutzen-Kosten-Indikators die bestmögliche Trassenvariante für die Korridore zu ermitteln.

Radschnellverbindungen sind ein wichtiger Baustein der Mobilitäts- und Verkehrswende, denn die in den Machbarkeitsstudien ermittelten Vorzugstrassen stellen eine wichtige Grundlage zur Verbesserung des regionalen und örtlichen Radverkehrs dar. Zudem ergeben sich durch das Projekt auch Chancen für Städte und Gemeinden bei der Bewältigung der in den kommenden Jahren anstehenden Klimaschutzbemühungen.

Die Studien zeigen auf, dass grundsätzlich Radschnell- oder Raddirektverbindungen entlang der drei Trassenkorridore realisiert werden können. Im Rahmen der Studien wurden Empfehlungsvarianten ausgearbeitet und Maßnahmen für die Umsetzung vorgeschlagen, die auf Basis des identifizierten Radverkehrspotenzials und der daraus abzuleitenden Qualitätsstandards beruhen.

Für die Umsetzung im Kreis Groß-Gerau kann aufgrund des berechneten Potenzials zunächst von folgenden Qualitätsstandards ausgegangen werden:

  • Korridor Groß-Gerau – Flughafen Frankfurt: Raddirektverbindung (Mörfelden-Walldorf)/Radverbindung (Groß-Gerau-Mörfelden)
  • Korridor Kelsterbach/Stadtgrenze Frankfurt – Mainz: Radschnellverbindung
  • Korridor Rüsselsheim – Darmstadt: Raddirektverbindung (Rüsselsheim – Groß-Gerau – Weiterstadt)/Radschnellverbindung (Weiterstadt – Darmstadt)

Mit Hilfe einer Grobkostenschätzung und der darauf aufbauenden Nutzen-Kosten-Analyse konnte nachgewiesen werden, dass alle Vorhaben gesamtwirtschaftlich mehr Vorteile als Nachteile aufweisen, was eine wichtige Voraussetzung für eine weitere Förderung des Landes Hessen bei Planung und Bau darstellt.

Die Realisierung einer 14 km langen Raddirektverbindung zwischen Groß-Gerau und dem Flughafen-Frankfurt (durchschnittliches Radverkehrspotenzial: ca. 1.600 Radfahrende/Tag) stellt mit geschätzten 5,2 Millionen Euro Investitionskosten und einem Nutzen-Kosten-Faktor von 3,2 die Verbindung mit dem besten Nutzen-Kosten-Verhältnis dar. Für diese Trasse soll in einem nächsten Schritt die Vorplanung in Auftrag gegeben werden.

Die Radschnell-/Raddirektverbindung zwischen Rüsselsheim und Darmstadt weist ein ebenfalls positives Nutzen-Kosten-Verhältnis von 2,4 auf. Auch dieser Korridor stellt mit den vergleichsweise geringen Gesamtkosten von ca. 8,1 Millionen Euro und einer Streckenlänge von rund 23 km (ca. 350 T€/km) eine Verbindung dar, die auszubauen sich lohnen würde.

Die Radschnellverbindung zwischen Kelsterbach/Frankfurt und Mainz weist mit einem Faktor von 1,9 ebenfalls ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis auf. Mit rund 18,9 Mio. Euro Investitionskosten auf einer Streckenlänge von 23 km ist es die kostenintensivste (810 T€/km).

Für die Weiterführung in die Stadtgebiete Frankfurt am Main, Darmstadt und Mainz wurden im Rahmen der Studien Übergabepunkte definiert. Hier gibt es heute schon Radverkehrsverbindungen, die allerdings noch entsprechend ausgebaut werden müssen.

Die drei Machbarkeitsstudien wurden auf der Projekthomepage www.schneller-radfahren-kreisgg.de veröffentlicht.

ggr

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