KVHS Vortrag zur Kultur der Ernährung
Kreis Groß-Gerau – Warum wurden in der Corona-Krise so viele Konserven, Mehl und Zucker gekauft – obwohl die Versorgungssicherheit nie gefährdet war? Offenbar weisen bestimmte Nahrungsmittel über ihren Nährwert hinaus auch kulturelle Werte auf: Essen kann solide wirken und Sicherheit suggerieren – oder zum „Soul Food“ werden.
Im Online-Vortrag der Kreisvolkshochschule Groß-Gerau (KVHS) „Die Erfindung des (jüdischen) Essens: Popkultur, Ernährung, Identität“ geht der Lehrbeauftragte am Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Basel, PD Dr. Caspar Battegay, auf die kulturellen Aspekte der Nahrungsaufnahme und die Werte von Lebensmitteln, die über ihren Nährstoffgehalt hinausgehen, ein. Der Vortrag mit der Kursnummer E-GG10308 ist für Donnerstag, 12. November 2020, geplant und beginnt um 19.30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Der französische Theoretiker Roland Barthes nannte die Ernährung ein „System der Kommunikation, ein Korpus von Bildern, eine Gebrauchsanordnung, ein System der Situationen und Verhaltensweisen“. Für Barthes ist das Essen ein Zeichen, das sich lesen lässt. Der Vortrag im Rahmen der „VHS.Wissen.Live“-Reihe erläutert in einem ersten Schritt solche und andere theoretischen Annäherungen an das allgegenwärtige „Kulturthema Essen“.
In einem zweiten Schritt beleuchtet der Referent, warum jemand eine bestimmte Speise als „jüdisch“ wahrnimmt: Was ist an Pastrami, Bagels und gefillte Fisch jüdisch? Dabei wird auf popkulturelle Kontexte, aber auch auf Gegenwartsliteratur eingegangen.
Anmeldungen zum Online-Angebot sind möglich unter www.kvhsgg.de, per E-Mail an info@kvhsgg.de sowie telefonisch unter 06152 1870-0. Das KVHS-Servicebüro in Groß-Gerau sendet Interessierten vor Beginn des Vortrags einen Zugangslink per E-Mail zu.
ggr