Nicolai Rapp: Zufrieden und ein paar Kopfschmerzen

Innenverteidiger ist nach der Verletzung von Immanuel Höhn gesetzt

Das Pech von Immanuel Höhn ist die Chance für Nicolai Rapp. In der Winterpause hatte der SV Darmstadt 98 den 23 Jahre alte Innenverteidiger von Union Berlin ausgeliehen – eigentlich als Ersatz für Mathias Wittek, der sich im Herbst einen Kreuzbandriss zugezogen hatte.

Doch zunächst musste sich Rapp hinten anstellen, weil Trainer Dimitrios Grammozis das in der Vorrunde bewährte Innenverteidiger-Tandem Höhn und Dario Dumic nicht auseinanderreißen wollte. Nach dem Knöchelbruch Höhns ist Rapp nun vorerst gesetzt und kann, wie er sich das von dem Wechsel versprochen hatte, bei den Lilien Spielpraxis sammeln.

Sehprobleme und wackelige Beine

Gegen den VfL Bochum zeigte der gebürtige Heidelberger, der bei 1899 Hoffenheim ausgebildet wurde, eine souveräne Leistung – und sorgte für eine Schrecksekunde. In der 75. Minute traf ihn ein Ball der Bochumer mit voller Wucht im Gesicht. Rapp war kurzzeitig ausgeknockt, hatte wackelige Beine und Sehprobleme.
Trainer Dimitrios Grammozis ließ seinen letzten ausgebildeten Innenverteidiger Patric Pfeiffer bereits für die Einwechslung taktisch einweisen. Doch Rapp biss auf die Zähne, damit die Mannschaft noch einmal offensiv wechseln konnte. Allerdings sorgte auch der eingewechselte Marcel Heller nicht mehr dafür, dass die Lilien-Offensive noch etwas Zählbares zustande bekam.

Mannschaft zeigt sich betroffen über Höhns Verletzung

Am Ende spielten die Lilien gegen eine sehr gute Offensive zu Null und blieben damit auch im zehnten Spiel hintereinander ungeschlagen. „Wir wollten gewinnen. Aber mit dem Punkt können wir leben“, konstatierte Rapp.

An seinen verletzten Konkurrenten Höhn, für den die Saison voraussichtlich gelaufen ist, schickte er die besten Genesungswünsche. Überhaupt zeigte sich die Mannschaft betroffen von der Verletzung. „Da wird Fußball zur Nebensache“, sagte Keeper Marcel Schuhen. „Wir sind schon irgendwie eine Familie. Das hat richtig weh getan, als der Junge unter Tränen raus musste.“
Um Höhn-Vertreter Rapp hatte sich Schuhen nach dem Kopftreffer dagegen weniger Sorgen gemacht: „Der ist ein Innenverteidiger. Die kriegen schon mal einen vor den Kopf“, stellte Schuhen trocken fest. „Deswegen sind sie Innenverteidiger.“

Und auch Rapp zeigte sich nach dem Spiel in der Mixed Zone erholt und beantwortete standfest die Fragen der Journalisten. „Ich glaube, ich habe jetzt erstmal zwei Tage Kopfweh. Aber dann sollte wieder alles gut sein“, sagte er lachend.

 

Von Stephan Köhnlein

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